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Menschen werden nach einem Erdrutsch in der Nähe von Schowi aus einem Ferienort evakuiert. Infolge eines Erdrutsches sind in einem Ferienort in Georgien im Kaukasusgebirge offiziellen Angaben zufolge mindestens elf Menschen ums Leben gekommen.

© Uncredited/Ministry of Internal Affairs of Georgia Press Service/AP/dpa

Tagelanger Regen in Georgien: Mindestens elf Tote und 30 Vermisste nach Erdrutsch

In einem Ferienort im Kaukasusgebirge ist die Erde nach schwerem Regen und Gletscherschmelze ins Rutschen geraten. Einsatzkräfte suchen weiter nach verschütteten Personen.

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Bei einem Erdrutsch in Georgien sind mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Etwa 30 Menschen wurden nach dem Unglück in der Bergregion Ratscha im Norden der Südkaukasusrepublik am Freitag noch vermisst, wie die Behörden mitteilten.

Die Erdmassen waren am Donnerstag nach tagelangen heftigen Regenfällen ins Rutschen geraten. Regierungschef Irakli Garibaschwili sprach bei einem Besuch am Unglücksort von einer „sehr schwierigen Situation“.

Garibaschwili zufolge suchten die Einsatzkräfte noch nach etwa 30 Vermissten. Der Regierungschef ordnete an, dass die Armee den Einsatz unterstützen solle.

In der Bergregion Ratscha befinden sich unweit der Grenze zu Russland zahlreiche Urlaubsorte. Der Erdrutsch ereignete sich in der Nähe eines Hotels in Schowi. In dem Ferienort wurden Ferienhäuser, Stromleitungen, Straßen und Brücken beschädigt. Auf Fotos und Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie eine Hotelanlage zu großen Teilen von Erd- und Schlammmassen bedeckt ist.

„Wir haben auf wundersame Weise überlebt“, sagte die 26-jährige Mariam Berianidse georgischen Medien. Sie sei zwei Stunden lang unter den Erdmassen verschüttet gewesen. „Drei Menschen wurden vor unseren Augen von der Überschwemmung fortgerissen und ich hoffe, sie werden lebend gefunden“, fügte die junge Frau hinzu.

An dem Bergungseinsatz waren nach Angaben des Innenministeriums 400 Feuerwehrleute sowie mehrere Polizei-Einheiten beteiligt. Aus dem Katastrophengebiet seien mehr als 200 Menschen in Sicherheit gebracht worden.

Dem Unglück waren mehrtägige heftige Regenfälle vorangegangen. Der Erdrutsch geschah den georgischen Angaben zufolge, nachdem am Donnerstagabend ein nahe gelegener Fluss über die Ufer getreten war.

Der Geologe Merab Gaprindaschwili von der georgischen Umweltbehörde sagte im Fernsehen, bei dem Erdrutsch in Ratscha seien mehrere Faktoren zusammengekommen, insbesondere heftiger Regen und das „intensive“ Abschmelzen zweier Gletscher. „Ein derartiges Naturereignis hat sich im Westen Georgiens noch nie ereignet“, fügte er hinzu.

Heftige Regenfälle und Überflutungen sind in Georgien allerdings keine Seltenheit. Wegen vieler Steilhänge ist auch die Erdrutsch-Gefahr in dem Kaukasusland groß. 2008 waren bei einem Erdrutsch in der südgeorgischen Schwarzmeerregion Adschara sechs Menschen ums Leben gekommen. (AFP/dpa)

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