
© dpa/Soeren Stache
„Auf Frühsommer folgt Frühlingsdusche“: Meteorologen erwarten massiven Wetterumschwung
Nach den hohen Temperaturen sagen sich vielerorts Gewitter und Starkregen an, so der DWD. Die teils heftigen Niederschläge erreichen bis Sonntag von Norden her die Alpen. Und: Es wird kühler.
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Keine schönen Aussichten: Nach den warmen Tagen, an denen zum Beispiel am Oberrhein sogar die 30-Grad-Marke geknackt worden war, setzt sich der Wetterumschwung in Deutschland Richtung Süden fort und kann Gewitter und Starkregen bringen. Am Samstag sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in Offenbach im Tagesverlauf starke Gewitter und kräftige Niederschläge grob in einem Streifen vom südlichen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland im Westen bis ins südliche Brandenburg und bis nach Sachsen im Osten möglich.
In Brandenburg sind nach DWD-Angaben vor allem Regionen im Süden des Landes betroffen. Insbesondere im Bereich zwischen dem Elbe-Elster-Landkreis und Cottbus müsse mit teils starkem Regen gerechnet werden. Auch vereinzelte Gewitter sind möglich. Eine Unwetterwarnung besteht derzeit jedoch nicht.
Teilweise bis zu 30 Liter pro Quadratmeter in bis zu drei Stunden. Schlammrutsch-Gefahr und Aquaplaning möglich.
Karsten Brandt, Klimatologe
Vom Saarland über die Pfalz, in Südhessen, im nördlichen Baden-Württemberg und in Nordbayern bis hinein nach Sachsen gebe es Potenzial für kräftige, teils rotierende einzelne Gewitterzellen mit Hagel und Sturmböen von bis 100 Kilometer pro Stunde. Die Temperaturen erreichen am Samstag in der Nordhälfte maximal 20 Grad, sonst 19 bis 26 Grad. Am Sonntag sind laut dem Wetterdienst dann maximal 19 Grad drin.
Klimatologe Karsten Brandt von Donnerwetter.de sagte der „Bild“: „Am Mittag geht es los und dauert wohl bis zum Nachmittag: Heftig wird es im Süden von NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und Sachsen. Teilweise bis zu 30 Liter pro Quadratmeter in bis zu drei Stunden. Schlammrutsch-Gefahr und Aquaplaning möglich.“
Eine weitere Gefahr: Weil viele Böden derzeit stark ausgetrocknet sind, kann der Regen nicht schnell versickern. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für kleinräumige Überflutungen.
Der hohe Luftdruck habe sich aus dem Staub gemacht, erklärte DWD-Meteorologe Lars Kirchhübel. Ihm zufolge bringen Tiefs von Südwesten warme Luft nach Deutschland, gleichzeitig komme von Norden kühlere Luft von der Nordsee. An der so entstehenden Grenze von Luftmassen, vor allem südlich davon, komme die Troposphäre, die untere Atmosphärenschicht, richtig in Wallung.
Quellwolken könnten in die Höhe schießen und kräftige Gewitter auslösen, sagte Kirchhübel. „Auf den Frühsommer kommt die kalte Frühlingsdusche“, fasste er die Lage zusammen, die am Freitag bereits vor allem im südlichen Niedersachsen Unwetter gebracht hatte.
Im Osten ist nochmal Bodenfrost möglich
Die laut DWD mit viel Getöse verbundene Luftmassengrenze bewege sich Richtung Süden und werde bis Sonntag die Alpen erreichen. Im Alpenvorland kann es dann bis in die Nacht zum Dienstag teils länger regnen.
Im Rest des Landes wird sich in den kommenden Tagen das Hoch „Riccarda“ mit wieder ruhigerem Wetter durchsetzen. Weil der Wind aber weiter von Norden wehe, also Luft polaren Ursprungs mitbringe, würden zunächst keine Sommertemperaturen mehr erreicht. Es bleibe auf Frühlingsniveau.
Schauer seien vor allem an den Küsten und in den Mittelgebirgen möglich. In der Nacht auf Montag und vor allem in der Nacht auf Dienstag müsse im Norden, Osten und in Teilen der Mitte Deutschlands sogar nochmal mit Bodenfrost gerechnet werden. Gefährdete Pflanzen sollten geschützt werden, rieten die Meteorologen.
Im weiteren Verlauf der Woche sagt der DWD zunehmend wieder freundliches und sonniges Wetter voraus. Bei Sonnenschein dürften die Temperaturen dann auch wieder Werte um die 20 Grad erreichen. (dpa, lem)
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