
© dpa/David Vincent
Bei Festnahme „Allahu akbar“ geschrien: Autofahrer fährt absichtlich mehrere Passanten in Frankreich an – zehn Verletzte
Im Westen Frankreichs fährt ein Mann mit seinem Auto mehrere Passanten an. Zehn Menschen werden verletzt, darunter vier schwer. Der Verdächtige ist bereits in Gewahrsam.
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Ein für Drogen- und Alkoholkonsum bekannter 35-Jähriger hat am Mittwoch auf der französischen Atlantikinsel Ile d’Oléron mit einem Auto absichtlich Fußgänger und Radfahrer umgefahren und dabei zehn Menschen verletzt, vier von ihnen schwer. Der Mann wurde wegen versuchten Mordes in Gewahrsam genommen, wie Staatsanwalt Arnaud Laraize in La Rochelle mitteilte. Er habe bei seiner Festnahme „Allah ist groß“ geschrien, sein Motiv sei jedoch nicht klar. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft sei vorerst nicht eingeschaltet.
Der auf der Insel wohnende Franzose sei der Polizei bereits wegen anderer Straftaten bekannt, sagte Laraize. Der Bürgermeister von Saint-Pierre d’Oléron, Christophe Sueur, sagte, dass der in seiner Gemeinde ansässige Mann bereits wegen „zahlreicher Entgleisungen“ im Zusammenhang mit seinem Alkohol- und Drogenkonsum aufgefallen sei.
Der Gendarmerie zufolge hatte es gegen 8.45 Uhr in der Gemeinde Saint-Pierre-d’Oléron auf einer Insel an der französischen Westküste mehrere Verkehrsunfälle mit nur einem beteiligten Fahrer gegeben. Passanten und ein Radfahrer seien angefahren worden.
Das Auto des Mannes ging anschließend in Flammen auf. Die Polizei setzte bei der Festnahme des Mannes eine Elektroschockpistole ein. Die Vorsitzende der Nationalversammlung, Yaël Braun-Pivet, sprach den Opfern ihr Mitgefühl aus, unter ihnen eine Mitarbeiterin eines Abgeordneten der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National.
Wie Bürgermeister Thibault Brechkoff sagte, hatte der Autofahrer die Unfälle absichtlich verursacht. Neun Menschen seien verletzt worden und würden von den Rettungskräften versorgt. „Alle Dienste sind mobilisiert, um die Situation zu bewältigen.“ In der Ortschaft Dolus werde ein Krisenstab eingerichtet. Der Innenminister wollte sich zum Ort des Geschehens begeben.
Die Ermittler prüften auch, ob der Fahrer möglicherweise unter einer psychischen Krankheit leide, berichtete die Zeitung „Le Parisien“. (dpa/Reuters/AFP)
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