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Beamte der Spurensicherung stehen am Tatort in der Nähe des Landgerichts Bielefeld.

© dpa/Friso Gentsch/Archiv

Update

Bericht über „friedliche und kooperative Übergabe“: Tatverdächtiger stellt sich nach Schüssen vor dem Landgericht Bielefeld der Polizei

Kurz nach einem Termin im „Boxer-Prozess“ waren Schüsse in Bielefeld gefallen. Die Polizei fahndete nach einem Mann wegen vierfachen versuchten Mordes. Nun hat er sich offenbar gestellt.

Stand:

Nach den Schüssen in der Nähe des Landgerichts Bielefeld hat sich der wegen vierfachen versuchten Mordes gesuchte Tatverdächtige der Polizei gestellt. Das gab die zuständige Mordkommission in einer Mitteilung bekannt.

Der Mann habe zur Sache keine Angaben gemacht, hieß es weiter. Er soll demnach im Laufe des heutigen Tages dem Haftrichter vorgeführt werden.

Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf den Strafverteidiger des Mannes berichtet, die Übergabe sei „friedlich und kooperativ“ erfolgt.

Demnach sei der Gesuchte gemeinsam mit seinem Strafverteidiger am späten Donnerstagabend beim Polizeipräsidium in Bielefeld erschienen. Der Termin sei vorher mit dem Leiter der Mordkommission abgesprochen worden, sagte der Strafverteidiger der Zeitung zufolge.

Die Polizei sei demnach auf seine Bedingungen eingegangen und habe keine bewaffneten Polizisten, oder auf den Verdächtigen gerichtete Schusswaffen bei der Übergabe eingesetzt, heißt es in dem Bericht.

Tatverdächtiger ist Bruder des erschossenen Ex-Boxers

Der Tatverdächtige ist laut gemeinsamer Mitteilung der Ermittlungsbehörden der Bruder eines 2024 in der Bielefelder Innenstadt erschossenen ehemaligen Profiboxers.

Um dessen Tötung war es am Mittwoch vor Gericht gegangen, bevor die Schüsse fielen. Die Staatsanwaltschaft war zunächst nicht zu erreichen, die Polizei wollte sich auf Anfrage nicht offiziell zu dem Bericht äußern.

Das Landgericht Bielefeld hatte am Donnerstag in dem Prozess einen für Freitag angesetzten Verhandlungstermin abgesagt. Als Grund gab das Gericht an, dass die zuständige Große Strafkammer prozessuale Fragen zu klären habe.

Durch die Schüsse, die nach Ende eines Prozesstages zur Tötung des ehemaligen Profiboxers Besar Nimani außerhalb des Gerichtsgebäudes abgegeben worden waren, wurden nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft vier Männer verletzt.

Sie sind 23, 25, 25 und 63 Jahre alt und zum Teil Angehörige oder Nahestehende des im Prozess angeklagten 34-jährigen Mannes. Laut Polizei ist der Gesundheitszustand der Angeschossenen stabil.

Das Amtsgericht Bielefeld erließ einen Haftbefehl wegen vierfachen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung. Die Ermittler suchten per Fahndungsaufruf und Foto nach dem Mann. (dpa)

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