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Spielt den Alm-Öhi in der Neuverfilmung von "Heidi": Bruno Ganz.

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Neuverfilmung "Heidi": Bruno Ganz spielt den Alm-Öhi

Die „Heidi“-Bücher von Johanna Spyri werden erneut verfilmt – mithilfe eines Berliner Unternehmens.

Die Frage nach dem berühmtesten Beitrag der Eidgenossen zur Weltkultur legt mehrere Antworten nahe: den Tell’schen Apfelschuss, die Leckerei aus Alpenmilch und Kakao, den Käse, das Nummernkonto. Falsch, ganz falsch: „Es ist nicht der Tell, es ist Heidi – Heidi ist besser als Schweizer Schokolade und viel berühmter als unsere Banken! Ich freu mich!“

Die Lobpreisung der weltberühmten Kinderbuchfigur kommt aus berufenem, weil Schweizer Mund, Bruno Ganz bekennt sich damit als Fan des kleinen Mädchens. Wäre ja auch schlimm, wenn nicht, schließlich ist Ganz der neue Alm-Öhi.

Mitte August sollen die Dreharbeiten zur neuen Verfilmung der beiden Heidi- Bücher von Johanna Spyri beginnen, die, erstmals 1880 und 1881 erschienen, schon viele Male adaptiert wurden, als Spiel- oder Zeichentrickfilme, Fernsehserien, Comics und selbst als Musicals. Nun also noch eine Verfilmung, unter der Regie von Alain Gsponner, der schon mit „Das kleine Gespenst“ Erfahrung im Verfilmen von Kinderbüchern gesammelt hat.

Der Erfolg steht und fällt natürlich mit den Qualitäten der jungen Hauptdarsteller. In einem Casting unter mehr als 500 Kindern haben sich die neunjährige Anuk Steffen als Heidi und der 13-jährige Quirin Agrippi als Geißenpeter durchgesetzt, für beide ist es der erste Auftritt vor der Kamera.

Bruno Ganz spielt einen Alm-Öhi, der auch viele dunkle Seiten hat

Der Alm-Öhi – das ist die hochdeutsche Version, an sich heißt er Alpöhi – ist in den Büchern durchaus ein Mensch mit dunklen Seiten, nicht der Bilderbuch-Opa, wie man ihn aus der immer mal wieder im Fernsehen gezeigten japanischen Zeichentrickserie mit dem Ohrwurm-Titelsong kennt. Bei Spyri tendierte er in seiner Jugend zum Hallodri, brachte das Familienerbe durch, verzog sich aus den Alpen nach Neapel, wurde Soldat, soll dort einen Menschen getötet haben haben und deswegen desertiert sein. Kein eindimensionaler Charakter, das wird Bruno Ganz entgegenkommen. Ohnehin werde bei der neuen „Heidi“ viel Wert auf Authentizität gelegt, der Film solle „der Vorlage und deren Zeit in höchstem Maße gerecht“ werden. Gedreht wird bis Ende Oktober in Graubünden, München, Thüringen und Sachsen-Anhalt. „Wir nehmen den Charakter der Orte des Romans sehr ernst“, beteuert Jakob Claussen von der Münchner Claussen+Wöbke+Putz-Filmproduktion, die als Koproduzenten und Weltvertrieb die Berliner Filmfirma Studiocanal gewonnen hat. In Graubünden werde im Rheinwald und Bergün gedreht. Das Heidi-Dörfli aber werde Latsch sein, wie in der ersten deutschsprachigen Verfilmung von 1952, in der noch Willy Birgel und Theo Lingen spielten. Die waren auch drei Jahre später in „Heidi und Peter“ dabei, auch in Latsch gedreht. Die alte „Heidi-Hütte“ auf dem Maiensäss Falein oberhalb von Filisur werde jedoch im neuen Film nicht zu sehen sein, musste das „Bündner Tagblatt“ erfahren. Alm-Öhis Zuhause werde im Gebiet der Gemeinde Sufers stehen, bestätigt auch Claussen. Eigentlich schade.

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