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Nordrhein-Westfalen, Köln: Fernreisende Richtung Aachen warten am Breslauer Platz in Köln auf Schienenersatzbusse. Die Bahnstrecke nach Westen ist nach einem Güterzug-Unfall gesperrt.

© dpa/Henning Kaiser

Update

Enorme Auswirkungen auf Zugverkehr: Güterzug in NRW entgleist nach Kollision mit anderer Bahn

In der Nacht krachen zwischen Köln und Aachen ein Güterzug und ein sogenannter Bauzug ineinander. Die Beteiligten überleben das Unglück. Für Bahnfahrer sind die Auswirkungen allerdings enorm.

Stand:

Ein Güterzug ist auf der Bahnstrecke zwischen Köln und Aachen in Nordrhein-Westfalen mit einem Bauzug zusammengestoßen. Dabei sind die Lok und zehn Waggons des Güterzugs bei Kerpen entgleist, wie ein Sprecher der Feuerwehr Kerpen am Morgen sagte.

Nach Angaben der Bundespolizei erlitt der Triebfahrzeugführer des Güterzugs bei dem Zusammenstoß schwere Verletzungen und kam in ein Krankenhaus. Zwei weitere Personen seien ebenfalls verletzt, allerdings nicht schwer. Wie es zu dem Zusammenstoß kam, war zunächst unklar. Die Bundespolizei werde die Ermittlungen dazu aufnehmen, erklärte die Sprecherin. „Aktuell sind wir noch in der Aufklärung“, sagte sie allerdings.

Der Unfall wirkte sich erheblich auf den Bahnverkehr in der Region und auch auf den Fernverkehr aus. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen. Zwischen dem Kölner und dem Aachener Hauptbahnhof wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Die Feuerwehr wurde demnach in der Nacht um 1.20 Uhr über den Unfall auf Höhe der Ortslage Dorsfeld alarmiert. Die Waggons lagen den Angaben nach teilweise quer auf den Schienen. Mit einem Großaufgebot wurde Hilfe geleistet. Zudem untersuchte die Feuerwehr, ob gefährliche Stoffe aus den Waggons ausgetreten waren. Das war aber nicht der Fall. Es habe keine Gefahr für die Bevölkerung festgestellt werden können, sagte ein Sprecher.

Derzeit werde noch untersucht, welche Güter der Zug geladen habe, sagte ein Feuerwehrsprecher dem WDR. Der Sender hatte zuerst berichtet.

Die betroffene Bahnstrecke muss voraussichtlich mehrere Tage lang gesperrt bleiben. „Bis alles behoben ist, wird es vermutlich mehrere Tage dauern“, sagte ein Sprecher der Bahn am Morgen. Zunächst müssten die Eisenbahnwagen beiseite geräumt werden – womöglich könnten sie mit einem Kran „aufgegleist“ werden. „Wenn das nicht funktioniert, müssen sie vielleicht auch über die Straße entfernt werden.“

Zerstörte Betonmasten

Darüber hinaus gab es Schäden an der Strecke. Dazu zählten nach Angaben der Bahn vier zerstörte Betonmasten, mehrere zerstörte Betonschwellen und eine heruntergerissene Oberleitung. Ob es noch mehr Schäden gebe, werde sich erst zeigen, wenn die Eisenbahnwagen abtransportiert seien, erklärte ein Sprecher. Die Waggons lagen nach Angaben der Feuerwehr teilweise quer auf den Schienen.

Die Feuerwehr wurde nach eigenen Angaben in der Nacht um 1.20 Uhr über den Unfall auf Höhe des Orts Dorsfeld alarmiert. Die entgleisten Waggons lagen teilweise quer auf den Schienen. Mit einem Großaufgebot wurde Hilfe geleistet. Zudem untersuchte die Feuerwehr, ob gefährliche Stoffe aus den Waggons ausgetreten waren. Das war aber nicht der Fall. Es sei keine Gefahr für die Bevölkerung festgestellt worden, sagte ein Sprecher.

Auch die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung war nach eigenen Angaben an der Unglücksstelle, um sich ein Bild von der Lage zu machen, Spuren zu sichern und Ermittlungen zu führen. „Eine Untersuchung zu dem gefährlichen Ereignis bei Dorsfeld nahe Kerpen wird voraussichtlich Anfang nächster Woche eingeleitet werden“, teilte ein Sprecher mit.

Betroffen von dem Unglück war im Fernverkehr unter anderem die Verbindung zwischen Frankfurt am Main und Brüssel. Zwischen Köln und Aachen entfielen ICE-Züge. Auch auf der Verbindung zwischen Aachen und Berlin entfielen ICE-Züge auf dem Abschnitt. Im Nahverkehr gab es ebenfalls erhebliche Einschränkungen bei Verbindungen zwischen Köln und Aachen. Betroffen waren der RE 1 (RRX), der RE 9, sowie die S-Bahn-Linien 12 und 19.

Die Bahn erklärte, sie werde in den kommenden Tagen über weitere Fortschritte an der Unglücksstelle informieren. „Erst dann lässt sich ein konkreter Fertigstellungstermin nennen.“(dpa)

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