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Zugunglück Russland

© dpa

Zugunglück: Ermittler gehen von Anschlag aus

Bei einem Zugunglück auf der Strecke zwischen Moskau und St. Petersburg kamen mindestens 26 Menschen ums Leben, mindestens 95 wurden verletzt. Ermittlungsbehörden gehen von einem Anschlag aus.

Stand:

Auf den Schnellzug „Newski Express“ zwischen Moskau und St.Petersburg ist wahrscheinlich ein Terror-Anschlag verübt worden. Mindestens 26 Menschen kamen am Freitagabend im Nordwesten Russlands ums Leben, berichtete ein Sprecher der Rettungskräfte nach Angaben der Agentur Interfax.

Die Ermittlungsbehörden gehen von einem terroristischen Anschlag aus. Allerdings habe man Zweifel, dass ein im Internet aufgetauchtes „Bekennerschreiben“ einer rechtsradikalen Organisation authentisch sei, sagte ein Polizeisprecher. Rund 100 der insgesamt mehr als 650 Passagiere wurden verletzt.
 
Nach Angaben der Ermittler war unter einem Wagen möglicherweise ein Sprengsatz angebracht. Am Unfallort wurde ein trichterförmiges Loch mit einem Durchmesser von rund einem Meter entdeckt. Präsident Dmitri Medwedew bestellte noch für Samstag einen Krisenstab in den Kreml ein.  Nach Informationen des Inlandgeheimdienstes FSB hatte der selbst gebaute
Sprengkörper eine Wucht von sieben Kilogramm TNT.

Nach Mitteilung des Innenministeriums waren in dem Zug auch Ausländer. Mindestens ein italienischer Staatsbürger werde in einer Klinik behandelt, hieß es. Hinweise auf deutsche Reisende gab es nicht.

Passagiere hatten zunächst einen Knall gehört, daraufhin rutschten vier der 14 Waggons von den Gleisen. Der Zugführer hatte noch eine Notbremsung eingeleitet.

Im August 2007 hatte es auf der selben Strecke einen Anschlag mit etwa 60 Verletzten gegeben. Damals waren tschetschenische Rebellen verantwortlich gemacht worden, allerdings wurde die Tat nie geklärt. Die Verbindung zwischen den beiden größten Städten des Landes ist vielbefahren, die Expresszüge sind oft voll besetzt. (dpa)

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