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Ermittlungen dauern an: Bergung nach Zugunglück in Baden-Württemberg abgeschlossen
Nach Abschluss der Bergungsarbeiten in Riedlingen inspizieren Expertenteams die beschädigte Strecke. Der Zugbetrieb bleibt unterbrochen.
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Die Bergungsarbeiten nach dem Zugunglück mit drei Toten und zahlreichen Verletzten in Riedlingen sind beendet. Die Bergungsmannschaft habe auch den vierten und letzten Wagen des verunglückten Regionalexpresses aus dem Gleisbereich geborgen, teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn mit. „Der Wagen wurde aus dem Unfallbereich herausgezogen und auf einen unbeschädigten Schienenabschnitt gehievt. Da der vierte Wagen nur leicht beschädigt war, erfolgte der Abtransport über die Schiene.“
Noch am Mittwoch beginne man, die Schäden zu begutachten. „Expertenteams inspizieren mehrere hundert Meter Infrastrukturanlagen, um Schienen, Schwellen, Erdmaterial und weitere Komponenten der Trasse sorgfältig zu untersuchen“, sagte ein Bahnsprecher. Danach folgten die eigentlichen Reparaturen, für die Personal und Gerät verfügbar gemacht werden müsste. „Erst wenn die Reparaturen der Schäden begonnen haben, lässt sich prognostizieren, wann der Zugbetrieb auf der Strecke wieder aufgenommen wird.“
Drei Menschen starben bei dem Zugunglück
Der Regionalexpress war am Sonntagabend in der Nähe von Riedlingen im Südosten Baden-Württembergs entgleist. Die Waggons rutschten zum Teil ineinander. Der Erste schob sich eine Böschung hoch und prallte gegen einen Baum – die Front wurde abgerissen. Bei dem Unglück kamen drei Menschen ums Leben: Neben dem 32 Jahre alten Lokführer starben ein 36-jähriger Bahn-Auszubildender und eine 70 Jahre alte Reisende. Mehr als 40 weitere Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt, einige schwer.

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Auslöser des Unglücks war nach bisherigen Erkenntnissen ein Erdrutsch an einer Böschung. „Mutmaßlich lief durch den Starkregen, der sich im Bereich der Unfallörtlichkeit ereignete, ein Abwasserschacht über“, hieß es von Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Wassermassen hätten den Hangrutsch ausgelöst, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte. Zum Zeitpunkt des Unglücks prasselten laut Deutschem Wetterdienst (DWD) Unmengen an Regen nieder.
Weitere Informationen sollen nun die Ermittlungen liefern. Ein geologischer Gutachter hat bereits Messungen am Hang durchgeführt. Außerdem wurde der Fahrtenschreiber des Zugs ausgebaut. Dieser zeichnet normalerweise verschiedene Daten, wie etwa die Geschwindigkeit des Zugs, auf. (dpa)
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