zum Hauptinhalt
Während ihres Urlaubs an der Costa del Sol sind ein Mädchen, sein großer Bruder und sein Vater an Heiligabend im Pool ertrunken.

© Uncredited/AP/dpa

Update

Hotelpool-Unglück in Andalusien: Ertrunkener Vater und seine Kinder konnten nicht richtig schwimmen

Drei Menschen sterben auf dramatische Weise in einem Hotel-Pool in Spanien. Die Polizei spricht nun von einem Unfall „durch fehlende Schwimmkenntnisse“.

Die drei Todesopfer des Hotelpool-Unglücks von Heiligabend in Spanien konnten nur sehr schlecht oder überhaupt nicht schwimmen. Das geht aus Aussagen von Familienangehörigen und einem Hotelangestellten hervor, die am Freitag von Medien veröffentlicht wurden. Die Polizei spricht von einem „tragischen, durch fehlende Schwimmkenntnisse verursachten Unfall“.

Während ihres Urlaubs an der Costa del Sol waren ein Mädchen, dessen großer Bruder und der Vater der Kinder im Pool eines Resorts in Mijas im Süden des Landes ertrunken. Nur die Mutter und ein drittes Kind der britisch-amerikanischen Familie, eine 14-Jährige, überlebten. Lange Zeit war spekuliert worden, eine defekte Pool-Pumpe könne die Tragödie verursacht haben. Die 14-Jährige habe bei der Befragung durch die Polizei ausgesagt, die Opfer seien alle Nichtschwimmer gewesen, berichteten die Regionalzeitung „Sur“ und andere Medien unter Berufung auf Ermittlerkreise. Das habe später am Donnerstag auch die Mutter bestätigt, hieß es.

Im Interview mit dem Fernsehsender Antena3 erklärte zudem ein Hotelangestellter, der am Dienstagnachmittag nach den Hilfeschreien der Mutter als erster zu Hilfe geeilt war, die in Not geratenen Gäste „konnten allem Anschein nach nicht schwimmen“.

Die Guardia Civil teilte mit, bei einer eingehenden Inspektion des Pools seien „überhaupt keine Unregelmäßigkeiten“ entdeckt worden. Unter anderem sei auch das Wasser des Pools untersucht worden. Bei der Autopsie der Leichen wurde nach Polizeiangaben zudem Ertrinken in allen drei Fällen zweifelsfrei als Todesursache festgestellt. Keine der Leichen weise verdächtige Verletzungen oder Anzeichen einer Vergiftung etwa durch Chlor auf, sagte ein Polizeisprecher.

Der Pool war an der Stelle zwei Meter tief

Nach den Aussagen der 14-jährigen Tochter rutschte die Kleine beim Spielen aus und geriet in den tiefen Bereich des Pools. Der ist gut zwei Meter tief, wie ein Hotelangestellter der dpa sagte. Daraufhin seien zunächst der Bruder (16) und kurz danach der Vater (53) ins Wasser gesprungen. Alle drei konnten nur tot geborgen werden.

Der Vater und der Bruder waren beide etwa 1,90 Meter groß. „Aber wenn man nicht schwimmen kann und jemandem helfen möchte, ist es schon schwer, da rauszukommen“, sagte ein Polizeisprecher im Fernsehen.

Der Vater war nach Medienberichten Pastor in einer christlichen Gemeinschaft in London, die ihren Ursprung in Nigeria hat. Die Familie hatte sich seit einigen Tagen in Mijas aufgehalten.

Auch in Deutschland ertrinken immer wieder Menschen beim Baden, weil sie nicht richtig schwimmen können. Es zu lernen, sei nicht mehr so selbstverständlich wie für frühere Generationen, sagte ein DLRG-Sprecher dem Tagesspiegel im Sommer. (dpa, Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false