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Stephan Hensel, der Ex-Mann von Christina Block, wird vor Gericht von ihrem Verteidiger befragt.

© Georg Wendt/dpa

Update

„Sie wundern sich, dass Frau Block immer noch nicht die Wahrheit sagt“: Vater schildert vor Gericht, wie die Kinder über den Prozess denken

Die zwei jüngsten Block-Kinder wurden in der Silvesternacht 2023/24 von Dänemark nach Deutschland entführt. Der Vater gibt vor Gericht Einblick, wie sie den Prozess mitverfolgen.

Stand:

Im Prozess um die Entführung zweier Kinder hat der Ex-Mann der angeklagten Unternehmerin Christina Block berichtet, dass der Junge und das Mädchen sich über Medien genau über den Prozess informierten.

„Die Kinder wundern sich, dass Frau Block immer noch nicht die Wahrheit sagt“, sagte der 51 Jahre alte Nebenkläger, während er von der Verteidigung mehrere Stunden befragt wurde. Die Kinder würden nicht verstehen, dass sie nicht zu der Entführung stehe und „auch alle anderen hier“ nicht.

An Silvester 2023/24 waren der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter mutmaßlich von Mitarbeitern einer israelischen Sicherheitsfirma entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden. Christina Block (52), Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette „Block House“ Eugen Block, ist angeklagt, die Rückholaktion in Auftrag gegeben zu haben, was sie bestreitet. Es gibt sechs weitere Angeklagte.

Hensel wollte Ermittlungen in Israel anregen

Am zwölften Verhandlungstag wurde außerdem bekannt, dass Stephan Hensel im Zusammenhang mit der Entführung der gemeinsamen Kinder Ermittlungen in Israel anregen wollte. Für den 19. September seien Flüge nach Israel gebucht worden, sagte er im Prozess vor dem Landgericht Hamburg. Er habe die Strafverfolgungsbehörden in Israel treffen wollen.

„Es war einen Versuch wert, wenn die Leute nicht herkommen, dann muss man zu ihnen hinkommen“, sagte Hensel. Aus nicht genannten Gründen fand die Reise nicht statt. Hensels Anwalt Philip von der Meden sagte am Rande des Prozesses, es habe sich nur um Überlegungen gehandelt.

Flüchtige Beschuldigte geben Interviews

Zuvor hatten zwei israelische Fernsehsender über die Entführung der Kinder aus der Obhut des in Dänemark lebenden Vaters berichtet. Der mutmaßliche Entführer äußerte sich darin über seine Rolle bei der Rückholaktion der Kinder.

Ein weiterer mutmaßlich Beteiligter, ein 36-jähriger Israeli, hat als Angeklagter die Aktion ausführlich vor Gericht geschildert. Die Hamburger Staatsanwaltschaft fahndet nach eigenen Angaben nach sechs flüchtigen Beschuldigten, die in Israel leben sollen. (dpa)

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