zum Hauptinhalt
Sean „Diddy“ Combs ist auf dieser Zeichung währen des Prozesses zu sehen.

© REUTERS/JANE ROSENBERG

Ex-Rapper schwer belastet: Frühere Assistentin beschuldigt Combs vor US-Gericht der Vergewaltigung

In New York läuft der Prozess gegen den Ex-Star wegen Vorwürfen von Sexualstraftaten. Eine ehemalige Angestellte beschreibt schlimme Erfahrungen mit dem 55-Jährigen, auch als „Diddy“ bekannt.

Stand:

Schwere Vorwürfe: Im Prozess wegen mutmaßlicher Sexualstraftaten hat eine Ex-Assistentin den früheren Rap-Superstar des sexuellen und körperlichen Missbrauchs beschuldigt. Sie habe zwischen 2009 und 2017 für den heute 55 Jahre alten Combs gearbeitet, sagte die Ex-Assistentin unter dem Pseudonym Mia vor Gericht in New York, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. In dieser Zeit habe der Rapper sie mehrfach sexuell und körperlich misshandelt.

Bei einem Vorfall habe sie im Haus von Combs geschlafen, als dieser sich auf sie gelegt hätte, erzählte die Zeugin. Er habe sie aufgefordert, still zu sein, und mit einer Hand seine Hose ausgezogen. Sie habe sich nicht gerührt. Die Vergewaltigung habe sie „verwirrt, beschämt und verängstigt“. Bei einem anderen Vorfall habe die Assistentin eine Tasche gepackt, als Combs anfing, sie zu missbrauchen.

Er hat Dinge auf mich geworfen. Er hat mich gegen eine Wand geworfen. Er hat mich in einen Pool geworfen.

Frühere Assistentin von Sean „Diddy“ Combs

Zuvor hatte Mia über zahlreiche Wutausbrüche des Angeklagten ausgesagt: „Er hat Dinge auf mich geworfen. Er hat mich gegen eine Wand geworfen. Er hat mich in einen Pool geworfen.“ Combs habe sie komplett kontrolliert. Mehrfach habe sie mehrere Tage am Stück ohne zu schlafen für ihn gearbeitet. 

Der Rapper habe ständig unzählige Dinge gleichzeitig von ihr verlangt – „vom Knöchelknacken über das Schreiben seines nächsten Films bis hin zu seinen Steuern“, sagte die Ex-Assistentin. „Es war chaotisch. Es war toxisch. Es konnte aufregend sein. Wenn es großartig war, war es wirklich großartig, aber wenn es schlimm war, war es sehr, sehr schlimm.“

Combs wird des Sexhandels, organisierter Kriminalität und weiterer Straftaten beschuldigt. Der Rapper, der unter anderem unter dem Künstlernamen Diddy bekannt ist, bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädierte auf nicht schuldig. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozess könnte sich noch über mehrere Wochen ziehen.

Combs Verteidigungsteam hatte am Donnerstag (Ortszeit) erfolglos einen vorzeitigen Abbruch des Verfahrens gefordert. Richter Arun Subramanian lehnte den Antrag den Medieberichten zufolge ab.

Zuvor hatte der Feuerwehrmann und Brandstiftungsexperte Lance Jimenez ausgesagt, dass nach einem Einbruch in das Haus von Musiker Kid Cudi 2011 Fingerabdrücke gefunden worden seien. Diese seien aber später vernichtet worden. Die Verteidigung von Combs argumentierte daraufhin, dass die Staatsanwaltschaft es so aussehen lassen habe, als ob Combs damit etwas zu tun gehabt habe – und beantragte deswegen den vorzeitigen Abbruch des Verfahrens. Der Richter wies allerdings die Jury an, die Aussage von Jimenez über die Fingerabdrücke für ihre Urteilsfindung zu ignorieren. 

Kid Cudi, mit bürgerlichem Namen Scott Mescudi, hatte in der vergangenen Woche vor Gericht ausgesagt und von seiner Beziehung zu Combs’ Ex-Partnerin Cassie Ventura berichtet.

Cudi sagte zudem aus, dass Combs nach Bekanntwerden seiner Beziehung mit der Sängerin in sein Haus eingedrungen sei und damit gedroht habe, sein Auto in die Luft zu jagen. Kurze Zeit später habe Cudis blauer Sportwagen dann tatsächlich gebrannt. (dpa) 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })