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Der Täter sei festgenommen und die Schusswaffe sichergestellt worden, teilte Polizeichef Fred Westerbeke mit.

© AFP/Bas Czerwinski

Update

Täter offenbar psychisch auffällig: 32-jähriger Student erschießt drei Menschen in Rotterdam

Im niederländischen Rotterdam hat ein Student gezielt auf Menschen in einer Wohnung und in der Uniklinik geschossen. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor vor „beunruhigendem“ Verhalten gewarnt.

Stand:

Nach den Angriffen eines 32-Jährigen mit einer Schusswaffe in Rotterdam gibt es ein drittes Todesopfer. Ein 14-jähriges Mädchen erlag am Donnerstagabend seinen schweren Verletzungen, wie die Polizei in der niederländischen Hafenstadt auf X – zuvor Twitter – mitteilte.

Der Mann sei festgenommen und die Schusswaffe sichergestellt worden, teilte Polizeichef Fred Westerbeke am Donnerstagabend mit. Man sehe dies als „gezielte Tat“, doch sei das Motiv noch unklar, hieß es.

Der mutmaßliche Täter hatte offenbar psychische Probleme. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits vor längerer Zeit die Uniklinik in der niederländischen Hafenstadt vor psychisch auffälligem Verhalten des Studenten gewarnt, das geht aus einem am Freitag von Medien veröffentlichten Schreiben der Justiz hervor. 

Der mutmaßliche Täter von Rotterdam ist vorbestraft

Die Justiz hatte dem Schreiben zufolge die Uniklinik der Erasmus-Universität auch informiert, dass der Mann polizeilich bekannt war. Er war wegen Tierquälerei seit 2021 vorbestraft. In dem Brief warnte die Justiz davor, dem Studenten ein Arzt-Diplom zu verleihen.

Personen bringen Blumen an einem Absperrzaun vor dem Tatort an.

© AFP/Jeffrey Groeneweg

In einer E-Mail an die Uniklinik hieß es, dass der 32-Jährige ein „beunruhigendes“ und „psychotisches“ Verhalten gezeigt habe, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender NOS am Freitag. Unter anderem habe er halbnackt auf einem Laubhaufen in seinem Garten gelegen und wie verrückt gelacht.

Zudem hatten die Behörden dem Bericht zufolge auf dem Handy des Mannes Bilder von Gewalttaten und rechtsextreme Propaganda gefunden. „Ich nehme an, dass dies Ihre Entscheidung beeinflussen wird, ob er für das medizinische Grunddiplom in Frage kommt“, schrieb ein Staatsanwaltschaft dem Bericht zufolge in der E-Mail an die Uniklinik. Die Universität reagierte bisher nicht auf die Berichte.

Der 32-Jährige aus Rotterdam hatte nach Angaben der Polizei am frühen Nachmittag zunächst in einer Wohnung im Westen Rotterdams eine 39-Jährige erschossen und deren 14 Jahre alte Tochter schwer verletzt. Dann habe er Feuer gelegt.

Student erschießt in Rotterdam 46-jährigen Dozenten

Der mutmaßliche Täter sei dann zur nahen Uniklinik gefahren. Dort habe er in einem Hörsaal das Feuer auf einen 46 Jahre alten Dozenten eröffnet, der dadurch starb. Der Verdächtige habe dann Feuer in der Klinik gelegt. Die Polizei war schnell ausgerückt. Zwei Hubschrauber waren im Einsatz sowie Spezial-Einsatzkräfte.

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Wenig später wurde der Verdächtige an der Helikopter-Plattform des Universitätskrankenhauses festgenommen. Einige Abteilungen der Klinik wurden geräumt. Entsetzt standen Ärzte, Pflegepersonal, Studenten und auch Patienten vor dem Gebäude, wie auf TV-Bildern zu sehen war.

Medizinisches Personal verlässt das Erasmus MC Rotterdam in der Rochussenstraat, das nach Schüssen abgesperrt wurde.

© IMAGO/ANP/Bas Czerwinski

Warum der Mann zur Waffe gegriffen hat, blieb am Donnerstagabend erstmal unklar. Erste Ermittlungen ergaben, dass er in direkter Nähe zu der getöteten Frau und ihrer Tochter wohnte. Er trug militärische Kampfkleidung und eine kugelsichere Weste, wie Polizeichef Westerbeke sagte.

Der mutmaßliche Täter war selbst Student an der Erasmus-Universität. Aber ob er Unterricht bei dem getöteten Dozenten hatte, war zunächst unklar. Am Freitag soll er dem Haftrichter vorgeführt werden.

Der Rotterdamer Bürgermeister Ahmed Aboutaleb sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. „Wir wurden aufgeschreckt durch eine abscheuliche Tat.“

Auch Ministerpräsident Mark Rutte zeigte sich entsetzt. Das Königspaar drückte den Angehörigen und Opfern sein Mitgefühl aus. „Auch denken wir an alle, die während dieser schrecklichen Taten in Angst waren“, ließ das Paar mitteilen. (dpa/AFP)

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