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Ein Mann geht mit einem Löschschlauch auf die Flammen eines Waldbrandes auf der Ferieninsel Lesbos zu.

© Eurokinissi/Eurokinissi via ZUMA Press Wire/dpa

Update

Waldbrände in Europa: Feuer in Griechenland toben weiter, Sorge um Teneriffa

Auf der Kanaren-Insel zerstören die Flammen bereits mehr als 2150 Hektar. Auf der Insel Lesbos brennen mehrere Häuser und Autos ab.

Trotz einer Entspannung der Lage in den vergangenen Tagen nimmt die Serie der Waldbrände in Spanien noch kein Ende. Am Sonntag bereitete ein Feuer auf Teneriffa Sorgen. Auf der bei Touristen beliebten Kanaren-Insel hätten die Flammen bereits mehr als 2150 Hektar zerstört, sagte Regionalpräsident Ángel Víctor Torres am späten Samstagabend.

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585 Bewohner von La Guancha und von vier weiteren Gemeinden im Norden der Insel seien in Sicherheit gebracht worden. Zahlreiche ausländische Wandertouristen seien am nahe gelegenen Nationalpark Teide vor den Flammen gewarnt worden.

Bei der Bekämpfung der Flammen hätten die rund 150 Einsatzkräfte zuletzt auch dank höherer Luftfeuchtigkeit und schwächerer Winde große Fortschritte gemacht. Der für Sonntag und Montag angekündigte Temperaturanstieg auf bis zu 38 Grad mache aber Sorge. „Wir müssen das Feuer daher so schnell wie möglich löschen“, sagte Torres.

Alle Waldbrände in Spanien waren inzwischen gelöscht oder weitgehend unter Kontrolle - bis auf den Brand auf Teneriffa und zwei Feuer, die am Samstag in Yunquera nordöstlich von Madrid sowie in Olmeda del Rey südöstlich der Hauptstadt ausgebrochen waren und am Sonntag von insgesamt 235 Einsatzkräften bekämpft wurden.

Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre und starken Winden hatte die Hitze nach Angaben des Wetterdienstes Aemet den Ausbruch und die Ausbreitung vieler Brände begünstigt. 2022 ist für Spanien bereits das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. In den ersten knapp sieben Monaten des Jahres zerstörten die Flammen rund 200.000 Hektar. Diese knapp 2000 Quadratkilometer entsprechen etwa 80 Prozent der Fläche des Saarlandes.

Blick auf ein ausgebranntes Haus nach einem Waldbrand in Vatera, Griechenland.
Blick auf ein ausgebranntes Haus nach einem Waldbrand in Vatera, Griechenland.

© Panagiotis Balaskas/AP/dpa

Unvermindert weiter toben derweil die Brände in Griechenland. Der gewaltige Brand im Dadia-Nationalpark im Nordosten Griechenlands wütete auch am Sonntag unkontrolliert weiter. In der Nacht wurde das Dorf Dadia evakuiert, am Morgen waren Militär und Forstarbeiter im Einsatz, um Schneisen in die Pinienwälder zu schlagen und dadurch die weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern.

Auch die Löscharbeiten am Boden und in der Luft wurden fortgesetzt. 320 Feuerwehrleute waren mit 68 Löschzügen im Einsatz. Landesweit sollen dem Zivilschutz zufolge aktuell so gut wie alle verfügbaren Löschhubschrauber und -flugzeuge im Einsatz sein.

Ebenfalls unkontrolliert blieb ein großer Brand auf der Südseite der Ferieninsel Lesbos, wo bereits am Vortag eine Ortschaft evakuiert wurde. Mehrere Häuser und Autos brannten ab. In der Region herrschte zuletzt starker Wind, der die Flammen zusätzlich anfachte.

Binnen 24 Stunden wurden in ganz Griechenland 141 Brände registriert, wie die Feuerwehr mitteilte. Unter anderem brannte ein Umspannwerk der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft in der Nähe der Stadt Larisa in Thessalien. Für Sonntag schätzten die Behörden die Brandgefahr weiterhin als hoch ein. Meteorologen kündigten für die kommenden Tage bis Anfang August hohe Temperaturen von bis zu 40 Grad und Trockenheit an.

Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz

Im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ist ebenfalls ein Waldbrand ausgebrochen. Das Feuer erstrecke sich auf einer Fläche von rund sieben Hektar unweit des bei Touristen beliebten Prebischtors, teilte die Nationalparkverwaltung am Sonntag mit.

Zahlreiche Feuerwehrleute bekämpften die Flammen, auch ein Polizeihubschrauber und ein Löschflugzeug waren im Einsatz. Der Nationalpark Böhmische Schweiz grenzt unmittelbar an die Sächsische Schweiz auf deutscher Seite.

Erschwert wurden die Löscharbeiten durch das schwer zugängliche Gelände. Die Rauchwolke war noch aus großer Entfernung zu sehen. Die genaue Ursache steht noch nicht fest - es wird aber vermutet, dass menschliche Fahrlässigkeit zu dem Brand geführt haben könnte. (dpa)

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