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Ein Puma (Puma concolor) wird am 29. Mai 2025 im Verein Mata Ciliar, einer Organisation zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, in Jundiai im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo fotografiert (Symbolbild).

© AFP/NELSON ALMEIDA

Update

Ist es ein Puma?: Behörden suchen in Sachsen-Anhalt mit Drohnen nach einer möglichen Raubkatze

Ist am Geiseltalsee in Süden Sachsen-Anhalts ein gefährliches Raubtier unterwegs? Behörden nehmen ein Video ernst. Der Zoo in Halle (Saale) will sich bei dem gesichteten Tier nicht festlegen.

Stand:

Im Süden Sachsen-Anhalts werden bei der Suche nach einer möglichen Raubkatze auch Drohen eingesetzt. Das sagte die zuständige Ordnungsdezernentin des Saalekreises, Sabine Faulstich. „Mit 80-prozentiger Sicherheit handelt es sich um einen Puma.“ Es seien drei Teams mit Drohnen in dem Gebiet unterwegs.

Am Dienstagvormittag trafen sich unter anderem Vertreter des Landkreises in Merseburg. Nach dpa-Informationen war an den Gesprächen auch das Veterinäramt beteiligt. Sollte das Tier gesichtet werden, soll ein Experte das Tier betäuben. Anschließend soll es zu einem Zoo gebracht werden.

Polizisten bereiten ein Schlauchboot am Geiseltalsee vor, um auch vom Wasser nach einer möglichen Großkatze in der Nähe des Sees zu suchen.

© dpa/Jan Woitas

Am Montagabend hatte der Landkreis die Bevölkerung über die Warn-App Nina über die Sichtung einer Großkatze am Geiseltalsee informiert. Zuvor hatte es in den sozialen Netzwerken ein Video gegeben, das das Tier zeigen soll. 

Zoo will sich nicht festlegen

Der Bergzoo in Halle (Saale) zeigt sich bei der Einschätzung, um welches Tier es sich handelt, das an Geiseltalsee gesichtet wurde, weniger sicher als die Behörden: „Leider ist das Videomaterial so schlecht, dass eine schlüssige Auswertung nicht möglich ist“, sagte der Sprecher des Zoos, Tom Bernheim. Der Zoo habe, wie andere Einrichtungen ebenfalls, das Videomaterial gesichtet.

Blaulichtreport Deutschland / Unbekannt / Melanie Probandt

„Vom Videomaterial kann man höchsten sagen, es könnte eine Großkatze, ein Raubtier sein“, erläuterte Bernheim. Jede andere Aussage wäre unseriös. Der Zoo stehe mit den zuständigen Behörden im Saalekreis in Kontakt. Die Aufnahmen seien aus großer Entfernung aufgenommen.

Die Ordnungsdezernentin des Saalekreises sagte der „Mitteldeutschen Zeitung“ bereits am Montag: „Es ist kein Fake.“ Eine glaubhafte Quelle habe am Freitag in der Nähe der Marina eine Großkatze gesehen. Das Video von dem Tier habe man Experten vorgelegt: „Sie haben bestätigt, dass es sich um eine Großkatze handelt.“

Bevölkerung soll Gebiet meiden

Ein Anrufer habe den Landkreis am Montag darüber informiert, dass es ein Video von einem mutmaßlichen Raubtier in den sozialen Medien gebe, sagte ein Sprecher des Saalekreises am Montag. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich keinesfalls dem Tier zu nähern oder sich in Wiesen und Wäldern aufzuhalten. Die Polizei überwache das Gebiet großräumig.

Der Geiseltalsee ist ein gefluteter Braunkohletagebau – und einer der größten künstlichen Seen in Deutschland. Einen Zoo gibt es in Braunsbedra nicht. Bereits vor vier Jahren war in der Region laut „Mitteldeutscher Zeitung“ ein Raubtier gesichtet worden. Demnach handelte es sich um einen Leoparden aus privater Haltung.

Fall erinnert an „Löwin“ von Kleinmachnow

Im Sommer vor knapp zwei Jahren Jahr sorgte ein ähnlicher Vorfall auch in Kleinmachnow südwestlich von Berlin für Aufsehen: Dort jagten Polizei, Jäger und Tierärzte rund 30 Stunden lang samt Hubschrauber und Drohnen eine vermeintliche Löwin – ausgelöst durch ein Handyvideo.

Die internationale Aufmerksamkeit war groß, am Ende stellte sich das angebliche Raubtier als Wildschwein heraus. Der Vorfall hatte bundesweit für Debatten über den Umgang mit gefährlichen Tieren zur Folge. (dpa/AFP/tsp)

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