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Justizskandal in Dortmund: 19-Jähriger fährt Kind tot und fliegt in die Türkei
Bei einem Verkehrsunfall stirbt in Dortmund ein elfjähriges Kind. Eine Mordkommission ermittelt gegen einen 19-jährigen Deutschtürken. Der kann während der Ermittlungen ungehindert ausreisen.
Stand:
Vor gut einer Woche ist bei einem Verkehrsunfall in Dortmund ein elfjähriges Kind getötet worden. Dem Polizeibericht zufolge ist dabei ein 19-Jähriger mit seinem BMW mit stark überhöhter Geschwindigkeit über eine rote Ampel gefahren und hat dabei das Kind erfasst.
Der elfjährige Junge, der von dem rund 100 km/h schnellen Auto erfasst wurde, starb wenig später in einer Kinderklinik. Medienberichten zufolge stand der deutsch-türkische Unfallfahrer unter dem Einfluss von Drogen.
Nach seiner Vernehmung durch die Polizei wurde der Fahrer freigelassen. Zunächst habe es keinen Haftbefehl gegen ihn gegeben, da es keine Hinweise darauf gegeben habe, dass er fliehen könne, sagte der Dortmunder Staatsanwalt Henner Kruse dem Radiosender 91.2.
Später habe sich herausgestellt, dass er zu Arbeitskollegen gesagt haben soll, dass er in die Türkei „abhauen“ will. Eine Mordkommission ermittelte, dass sein Name auf der Passagierliste eines Flugzeugs in die Türkei stand, berichtet die „Bild“.
Daraufhin beantragte die Staatsanwaltschaft Dortmund einen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr. Das Amtsgericht Dortmund jedoch lehnte den Antrag trotz der umfangreichen Vorwürfe am 2. Juli ab. Als die Beschwerdekammer des Landgerichts Dortmund den Fall schließlich bearbeitete, war der mutmaßliche Totraser am 4. Juli über den Flughafen Dortmund bereits nach Istanbul ausgereist.
Einem Bericht der „Ruhr Nachrichten“ zufolge hat der Mann neben der deutschen auch die türkische Staatsbürgerschaft. Er wird daher voraussichtlich keine Auslieferung fürchten müssen. (lam)
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