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Feuerwehren rufen die Bevölkerung dazu auf, sich besser auf Naturkatastrophen vorzubereiten.

© dpa/Moritz Frankenberg

„Können nicht überall gleichzeitig sein“: Feuerwehr fordert von Bürgern mehr Selbsthilfe bei Naturkatastrophen

Früher seien die Menschen auf Hochwasser besser vorbereitet gewesen, heute verließen sich alle auf die Einsatzkräfte, so der Verbandschef. Bevölkerungsschutz müsse auch Thema an Schulen sein.

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Die Menschen in Deutschland sollten sich nach Auffassung des Feuerwehrverbands besser auf Naturkatastrophen vorbereiten. „Die Bevölkerung muss sich wieder mehr selbst helfen“, sagte Verbandspräsident Karl-Heinz Banse der Deutschen Presse-Agentur.

Es habe zuletzt viele Hochwasser gegeben. „Die Feuerwehr kann nicht überall gleichzeitig sein. Es gibt dann Leute, die schimpfen, warum warst du nicht bei mir, beim Nachbarn aber schon“, sagte Banse. Die Einsatzkräfte müssten Prioritäten setzen.

Wir müssen überlegen, was jetzt wichtig ist. Haben wir mehr Vegetationsbrände? Haben wir mehr Hochwasser.

Karl-Heinz Banse, Chef des Feuerwehrverbands

„Viele Einsätze wären gar nicht erforderlich, wenn sich die Leute besser vorbereiten würden“, sagte der Verbandschef. Anwohner an Flüssen hätten zum Beispiel in der Vergangenheit Pumpen und Sandsäcke zu Hause gehabt. Es habe auch Bretter gegeben, um Türen und Fenster vor Wasser zu schützen. „Heute habe ich bei vielen das Gefühl, sie kümmern sich nicht. Sie wählen die 112, und die Feuerwehr macht das dann schon.“ Das sei gar nicht möglich.

Der Feuerwehrverband fordert auch vor diesem Hintergrund, dass der Bevölkerungsschutz mehr im Unterricht thematisiert werden müsse. Feuerwehren fahren bereits vielfach zur Brandschutzaufklärung an Schulen. Schüler und Schülerinnen lernen dabei das Verhalten bei Naturgefahren wie Hochwasser, Bränden oder Erdbeben. „Wir gehen sogar in Altenheime“, sagte Banse. Bei der Aufklärung gehe es auch darum, was Sirenen-Alarm bedeutet.

Mit Blick auf die Ausrüstung bei Hochwasser und Waldbränden forderte Banse mehr Geld vom Bund. „Es muss ein Sonderprogramm für den Bevölkerungsschutz geben.“ Eine Größenordnung nannte er nicht. „Wir müssen überlegen, was jetzt wichtig ist. Haben wir mehr Vegetationsbrände? Haben wir mehr Hochwasser?“ Entsprechend müsse Technik angeschafft werden.

Banse zufolge geht es dabei zum Beispiel um Einsatzfahrzeuge, die bei Waldbränden durchs Gelände fahren könnten, um an den Brandherd zu kommen. (dpa)

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