NS-Opfer: Leichen zu Seife verarbeitet?
Laut einer Untersuchung von polnischen Wissenschaftlern wurden Leichen von Opfern des Nationalsozialismus zur Seifenherstellung verwendet.
Warschau - Sterbliche Überreste der Opfer des Nationalsozialismus in Polen wurden laut einer wissenschaftlichen Studie für die Herstellung von Seife verwendet. Forscher hätten dies bei der Untersuchung eines Seifenstücks herausgefunden, das Beweisstück in den Nürnberger Prozessen gewesen sei, sagte eine Danziger Mitarbeiterin des Instituts der Nationalen Erinnerung (IPN) am Freitag. Diese Seife habe sich im Archiv des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag befunden, sagte Paulina Szumera.
Laut Untersuchung der polnischen Wissenschaftler seien für die Seifenherstellung "zweifelsohne" Substanzen von Leichen benutzt worden, die vom Anatomischen Institut der Medizinischen Akademie von Danzig gestammt hätten, sagte Szumera. Der polnische Fernsehsender TVN24 zitierte IPN-Mitarbeiter, wonach die Leichen aus dem Konzentrationslager Stutthof sowie aus einem Gefängnis und einer psychiatrischen Klinik in Danzig stammten. Hergestellt worden seien mehrere Dutzend Kilogramm dieser Seife, die zur Reinigung von Arbeitsflächen in der Danziger Akademie verwendet worden seien. (tso/AFP)