zum Hauptinhalt
Anant Ambani am Tag seiner Hochzeit mit Radhika Merchant in Mumbai.

© REUTERS/Francis Mascarenhas

Mehr als 200 Elefanten, 50 Bären, 160 Tiger, 200 Löwen: Indien ermittelt wegen privaten Zoos gegen Sohn des reichsten Manns Asiens

Indiens Oberstes Gericht untersucht den Privatzoo von Anant Ambani, Sohn des reichsten Mannes Asiens. Tausende Wildtiere, darunter Elefanten und Tiger, sollen unrechtmäßig erworben worden sein.

Stand:

Wegen eines privaten Zoos mit tausenden Wildtieren hat Indiens Oberster Gerichtshof Ermittlungen gegen den Sohn des reichsten Mannes Asiens angekündigt. Eine Kommission sei beauftragt worden, den mutmaßlich unrechtmäßigen Erwerb von Tieren, insbesondere von Elefanten, zu untersuchen, teilte das Gericht am Montag mit.

Auch wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Umweltvorschriften und wegen des Vorwurfs der Geldwäsche soll demnach gegen Anant Ambani ermittelt werden.

Ambani ist der Sohn des Multimilliardärs Mukesh Ambani, der Chef der Unternehmensgruppe Reliance Industries ist. In seinem privaten Zoo „Vantara“ im westindischen Bundesstaat Gujarat hält er den Behörden zufolge unter anderem mehr als 200 Elefanten, 50 Bären, 160 Tiger, 200 Löwen, 250 Leoparden und 900 Krokodile.

Tierschützer kritisierten die Einrichtung in der Vergangenheit, weil dort gefährdete Arten direkt neben einer riesigen Ölraffinerie gehalten würden und es keine Pläne gebe, die Tiere auszuwildern.

Der Zoo sagte den Ermittlern am Dienstag seine „uneingeschränkte Zusammenarbeit“ zu und bekräftigte, für „Transparenz, Mitgefühl und die Einhaltung der Gesetze“ einzustehen. Tiere zu retten und zu schützen bleibe die „Mission“ des Zoos, hieß es weiter.

Im März hatte die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass Vantara im vergangenen Jahr etwa 39.000 Tiere unter anderem aus der Demokratischen Republik Kongo, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Venezuela in seinen Park habe bringen lassen.

Dutzende Elefanten wurden laut dem Zoo mit speziell dafür ausgerichteten Lastwagen tausende Kilometer durch Indien transportiert.

Das Gericht betonte nun, mit den Ermittlungen auf Petitionen, Medienberichte und Beschwerden von Naturschutzorganisationen zu reagieren. Es werde auch geprüft, ob das raue Klima in Gujarat für die Tiere geeignet sei.

Der Zoo war im vergangenen Jahr einer der Veranstaltungsorte von Ambanis mehrtägiger Hochzeitsfeier gewesen, die viel Aufsehen erregt hatte. Bei der Feier waren Weltstars wie Rihanna, Justin Bieber und Katy Perry aufgetreten. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })