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Mehrere Tote nach Sturzfluten: Wassermassen reißen Häuser in Guatemala mit – Schlammlawinen in Mexiko
Starke Regenfälle haben in Guatemala mindestens sechs Menschen das Leben gekostet – weitere werden vermisst. In Mexiko starben mindestens sieben Personen in den Fluten.
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Nach einer durch heftige Regenfälle ausgelösten Sturzflut in Guatemala sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen, 13 weitere wurden noch vermisst. Ein über die Ufer getretener Fluss habe sechs Häuser in einem Armenviertel der Hauptstadt Guatemala-Stadt mitgerissen, erklärte die Katastrophenschutzbehörde am Montag (Ortszeit).
„Sechs Leichen wurden geborgen (...), darunter zwei Minderjährige“, sagte ein Vertreter der Behörde vor Journalisten. Unter den Vermissten befinden sich den Angaben zufolge acht Kinder.
Ein AFP-Reporter berichtete, in den frühen Morgenstunden hätten große Mengen Wasser, Geröll und Erde die Behausungen am Hang unter sich begraben. Rettungskräfte suchten auf einer Strecke von 15 Kilometern entlang des Flusses im Schlamm nach den Vermissten, wie der Radiosender Emisoras Unidas berichtete.

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Der Fluss habe „die Häuser des Viertels Dios Es Fiel (...) mitgerissen“, erklärte der Katastrophenschutz. Der plötzliche Anstieg des Wasserpegels sei die Folge einen Erdrutsches gewesen, durch den sich das Wasser flussaufwärts gestaut habe.
Obwohl es offiziell verboten ist, haben zahlreiche Bewohner ihre Häuser an dem von Hochwasser bedrohten Hang errichtet. „Der Fluss hat ganze Familien mitgerissen“, sagte ein Bewohner der Nachrichtenagentur AFP. „Wir kannten das Risiko, aber wir sind aus Not hier“, erklärte der 36-jährige Motorradkurier.
„Angesichts der Tragödie in der Siedlung Dios Es Fiel, die das Hochwasser des Flusses verursacht hat, drücke ich meine tiefe Besorgnis und meine Solidarität mit den betroffenen Familien aus“, schrieb Präsident Alejandro Giammattei auf der Plattform X, früher Twitter. 94 Rettungskräfte seien im Einsatz.
Guatemala ist das bevölkerungsreichste Land in Mittelamerika mit 18 Millionen Einwohnern. Unwetter verursachen dort in der Regenzeit häufig Erdrutsche und Überschwemmungen mit zahlreichen Todesopfern.
Sturzflut in Mexiko
Auch im benachbarten Mexiko kamen mehrere Menschen durch eine Sturzflut ums Leben. Im Westen des Landes starben mindestens sieben Menschen. Weitere neun Personen würden in der Gemeinde Autlán de Navarro noch vermisst und drei seien gerettet worden, schrieb der Gouverneur des Bundesstaates Jalisco, Enrique Alfaro, auf X. Die Rettungskräfte seien mit Suchhunden und Drohnen im Einsatz.

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Berichten zufolge wurden die Leichen einiger Opfer sieben Kilometer flussabwärts vom Ort ihres Verschwindens gefunden. Der örtliche Zivilschutzvertreter Juan Ignacio Arroyo Verástegui erklärte der Nachrichtenagentur AFP am Montag, Abholzung und Feuer hätten im betroffenen Waldgebiet nahe der Stadt Autlán in diesem Jahr beträchtliche Schäden verursacht, was möglicherweise zu der Sturzflut beigetragen habe.
Ursache des Unglücks war den Behörden zufolge ein erhöhter Wasserstand am Bach El Jalocote. Mehrere Häuser und Brücken seien von den dadurch ausgelösten Schlammlawinen beschädigt worden, berichtete die Zeitung „El Informador“. Der Bürgermeister von Autlán, Gustavo Robles, sprach demnach von acht Todesopfern.
Mexiko wird regelmäßig von Überschwemmungen und tropischen Stürmen getroffen. Wissenschaftlern zufolge steigt das Risiko von Starkregenfällen durch den Klimawandel. (dpa/AFP)
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