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Messgeräte sollen Prognosen erleichtern: Erdbebenserie rund um griechische Insel Santorini hält an
Circa 11.000 Menschen haben die griechische Insel Santorini bereits verlassen. Und die Erdbeben halten weiter an. Experten rechnen damit, dass das noch wochenlang so bleibt.
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Wissenschaftler haben in der Erdbebenregion um die griechische Insel Santorini weitere Seismographen installiert. Zudem wurden zwei Unterwasserseismographen zur Auswertung an Land geholt. „Sie werden (...) wertvolle Daten über die genauen Epizentren der Erdbeben liefern, und man wird den Verlauf der seismischen Sequenz sicherer abschätzen können“, sagte Efthimis Lekkas, Chef der griechischen Erdbebenbehörde, dem Nachrichtensender ERTNews. Seismographen zeichnen zum Beispiel bei Erdbeben Wellen und Schwingungen des Bodens auf.
Die Erdbebenserie rund um die griechischen Inseln Santorini und Amorgos dauert unvermindert an: In der Nacht zum Mittwoch gab es neben zahlreichen mittleren und kleineren Beben auch einen Erdstoß der Stärke 5. Ein Beben, das als Hauptbeben bezeichnet werden könnte, habe man jedoch bislang nicht beobachtet, sagte Lekkas.
Das mit einer Stärke von 5,2 heftigste Beben war am Montagabend bis in die mehr als 200 Kilometer entfernte Hauptstadt Athen zu spüren. Ein Hauptbeben könnte die Stärke 6 und mehr haben - ein Wert, bei dem Schäden und sogar Tsunamis befürchtet werden. An der Nordostküste der Insel in Ausrichtung der Erdbebenzentren haben die Forscher deshalb einen Gezeitenmesser installiert.
Vulkanausbruch eher unwahrscheinlich
Mutmaßungen, die Erdbebenserie könnte einen oder beide Vulkane der Region aktivieren, gibt es ebenfalls, auch von Wissenschaftlern. Ganz ausschließen kann das Szenario niemand, doch bislang bleibt die Gefahr nach Aussagen der meisten Forscher gering. „Das seismische Risiko hat zugenommen, das vulkanische Risiko bislang überhaupt nicht“, sagte Seisomologe Gerasimos Papadopoulos der Zeitung „Naftemporiki“.
Auf Santorini gilt der Notstand, weil die Erde seit Wochen immer wieder bebt. Insgesamt wurden seit Ende Januar mehr als 12.800 Erdstöße rund um die Kykladen-Insel registriert.
Aus Furcht vor den Beben haben seit Anfang Februar rund 11.000 Menschen Santorini verlassen, die Schulen auf der Insel bleiben vorerst bis Freitag geschlossen. Experten erwarten, dass die Erdstöße noch wochenlang andauern.
Die für ihre spektakulären Küsten-Ausblicke bekannte Insel Santorini liegt auf einem ruhenden Vulkan, der zuletzt 1950 ausbrach. (AFP)
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