Südpazifik: Mordprozess auf "Bounty"-Insel
Ende der paradiesischen Zustände: Im ersten Mordprozess seit 152 Jahren ist auf der südpazifischen Norfolkinsel der "Bounty"-Nachfahren ein Neuseeländer schuldig gesprochen worden.
Stand:
Sydney - Ein neuseeländischer Koch wurde schuldig gesprochen, 2002 eine 28-jährige Restaurantmanagerin aus Australien getötet zu haben, berichteten australische Medien.
Die Norfolkinsel liegt zwischen Australien und Neuseeland. Großbritannien verbannte lange seine gefährlichsten Verbrecher dorthin. 1856 landeten dort Meuterer von der "Bounty". Trotz des Gewaltpotenzials lief das Leben dort später recht friedlich ab - 152 Jahre, bis zu dem Mord an der Australierin.
Gefängnis nicht auf Langzeithäftlinge eingestellt
Die Leiche war in einen schwarzen Plastiksack gewickelt auf einem Picknickplatz entdeckt worden. Sie wies 64 Verletzungen auf. Der Koch sagte aus, er habe unter Drogen gestanden und die Frau aus Versehen mit dem Auto angefahren. Aus Angst vor Entdeckung habe er sie dann "erledigt". Das Strafmaß für den Koch wird später verkündet. Seine Haft tritt er in Australien an, weil das Inselgefängnis mit zwei Zellen auf Langzeithäftlinge nicht eingestellt ist.
Das Urteil gegen einen Außenstehenden löste unter den 1300 Inselbewohnern große Erleichterung aus. Rund 100 Menschen außerhalb des Gerichtes klatschten, als die Jury ihr Urteil verkündete. (tso/dpa/AFP)
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