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Wie Puder hat sich eine Schneedecke auf die Städte und Landschaften Europas gelegt.

© dpa

Kältewelle: Sogar die Handys frieren

Das war erst der Anfang: Ein Ende der Kälte ist nicht abzusehen – in Osteuropa gibt es erste Todesopfer.

Europa friert. Die Kälte macht selbst den Fischen im Bosporus zu schaffen: Angler berichteten laut „Hürriyet“, dass die Tiere aus der kalten Tiefe bis an die relativ warme Wasseroberfläche in Ufernähe kommen und dort leicht gefangen werden können.

In Deutschland fielen die Temperaturen in der Nacht zu Dienstag auf bis zu minus 16 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Dieser Wert sei in Mehringen in Sachsen-Anhalt gemessen worden, sagte DWD-Meteorologin Dorothea Paetzold. Im niederbayerischen Mallersdorf-Pfaffenberg lag die Temperatur bei minus 15,6 Grad. Bundesweit wurden nach Angaben des DWD Werte von minus sechs bis minus zwölf Grad erreicht.

Lediglich im äußersten Westen Deutschlands war es mit minus einem bis minus fünf Grad etwas milder. Durch den spürbaren Wind sinke die gefühlte Temperatur noch weiter, sagte Paetzold. In den kommenden Tagen gehen die Werte weiter zurück. In der Nacht zum Freitag werde voraussichtlich der Tiefpunkt erreicht. Dann müsse flächendeckend mit zweistelligen Minusgraden gerechnet werden. Nach Ansicht der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe gefährdet die Kälte besonders Obdachlose in kleineren Städten und ländlichen Regionen. Dort lasse die Anzahl und die Qualität der Notunterkünfte zu wünschen übrig. In Deutschland leben 22 000 Menschen auf der Straße.

In Osteuropa, wo die Kälte schon länger anhält, gab es bereits zahlreiche Todesopfer. Allein in der Ukraine starben bei Temperaturen bis zu minus 30 Grad zwölf Menschen. Die Behörden schlossen über 3200 Schulen – mehr als 400 000 Schüler hatten „kältefrei“.

Im Norden Griechenlands sackte die Quecksilbersäule auf minus zwölf Grad. Zahlreiche Schulen in Mittelgriechenland blieben geschlossen. In Athen herrschten Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Den frischen Schub an kalter Luft aus Russland schickt ein neues Hoch: „Dieter“ vereinigt sich mit „Cooper“ zu einem noch stärkeren und größeren Hochdruckgebiet. An den Wetteraussichten ändert das aber laut DWD nichts. „Dieter“ werde bis in die nächste Woche das Wetter in Deutschland beeinflussen, auch wenn es Anzeichen dafür gebe, dass sich der Frost dann vielleicht ein klein wenig abschwächt. Wie lange die Frostphase genau anhält, ist unklar. Hochs im Norden Russlands können unter Umständen mehrere Wochen stabil bleiben. Sie schaufeln kalte und trockene Luft aus Sibirien bis nach Westeuropa.

Die Kälte kann auch Handys und anderen elektronischen Geräten schaden. Kälte führt unter anderem dazu, dass sich die Laufzeiten der Akkus verkürzen oder einzelne Funktionen gestört werden. Werden Handys zu lange den winterlichen Temperaturen ausgesetzt, verlieren die Batterien an Saft und müssen schneller wieder aufgeladen werden. Elektronische Geräte mögen keine starken Wechsel von Wärme und Kälte. Dann kann sich in ihrem Inneren Kondenswasser bilden. Das Wasser kann Bauteile beschädigen oder einen Kurzschluss auslösen. (Tsp/AFP/dapd/dpa)

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