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Vulkanausbruch in Neuseeland: Das Bergungsteam startet den Rückweg von White Island.

© Michael Schade/Michael Schade/AP/dpa

Riskante Aktion in Neuseeland: Spezialisten bergen sechs Leichen auf Vulkaninsel White Island

Trotz Warnungen vor einem neuen Vulkanausbruch sind Elitesoldaten auf White Island gelandet. Sie fanden sechs der acht auf der Insel vermuteten Leichen.

Ein Bergungsteam aus Elitesoldaten hat auf der neuseeländischen Insel White Island vier Tage nach dem Vulkanausbruch sechs Leichen geborgen. Die Mission galt als sehr riskant, Vulkanforscher hatten gewarnt, dass der Whaakari jederzeit erneut ausbrechen könnte. Zwei weitere auf der Vulkaninsel vermutete Tote seien nicht gefunden worden, teilte die Polizei am Freitag mit.

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Der Polizeipräsident von Whakatane, Mike Bush, sagte: „Der Einsatz lief nach Plan. Aber er ist noch nicht vorbei.“ Die sterblichen Überreste seien an Bord eines neuseeländischen Marineschiffes gebracht worden. Noch am Freitag sollte die Suche aus der Luft fortgesetzt werden.

Am Montag war der Vulkan ausgebrochen, mindestens 16 Menschen kamen dabei ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Acht Todesopfer wurden auf der Insel vermutet. Die anderen acht – Touristen und Führer, die sich auf einer Sightseeingtour bei White Island befanden – waren bereits Anfang der Woche als tot bestätigt worden.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind noch immer 17 Verletzte zur Behandlung in vier Krankenhäusern in Neuseeland, 13 weitere australische Patienten wurden in Kliniken in ihre Heimat nach Sydney und Melbourne gebracht. Einige befänden sich im kritischen Zustand.

An der vierstündigen Bergungsaktion auf der Insel waren sechs Männer und zwei Frauen beteiligt, wie der Oberst der neuseeländischen Verteidigungsstreitkräfte, Rian McKinstry, sagte. „Wir dürfen das Risiko des Einsatzes nicht herunterspielen.“ Die geborgenen Leichen würden nun nach Auckland geflogen, um identifiziert zu werden.

Vulkanausbruch in Neuseeland – Druck durch die Angehörigen

In den vergangenen Tagen hatten Angehörige der Opfer den Druck erhöht, die Toten von der Insel zu holen. Befürchtet wurde, dass sie bei einer neuen Eruption für immer verschwunden sein könnten.

Vulkanausbruch in Neuseeland: Noch immer raucht der Whakaari auf White Island.

© Jorge Silva REFILE/REUTERS

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sagte am Freitag, es sei zu früh, um zu sagen, ob die Regierung die Touren nach White Island stoppen werde. Der Vulkan werde seit fast 30 Jahren besucht. Aber es gebe Fragen, „die beantwortet werden müssen und werden“. Zunächst gehe es aber darum, die Opfer wieder mit den Hinterbliebenen zu vereinen. „Wir wissen, dass die Wiedervereinigung diese Trauer nicht lindern wird.“ Aber es gebe eine gewaltige Fürsorgepflicht, die Leichen zurückzubringen.

Insel ist nun komplett gesperrt

Der Inselstaat Neuseeland liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Der Vulkan gilt als gefährlichster des Landes. Er war seit einiger Zeit wieder verstärkt aktiv, trotzdem fuhren immer wieder Boote mit Ausflüglern dorthin. Das Betreten der Insel war nur mit ausgebildeten Führern gestattet.

Das Eiland in Privatbesitz ist nunmehr als Todeszone komplett gesperrt. Es war der erste tödliche Ausbruch seit 1914 – damals kamen zehn Bergarbeiter ums Leben. (dpa, AFP)

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