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Tote bei Amoklauf an Grazer Schule: Österreich will Waffenrecht verschärfen
Die österreichische Regierung reagiert auf den Amoklauf in Graz mit Plänen zur Verschärfung des Waffenrechts. Geplant sind ein höheres Mindestalter für Waffenkäufer und strengere psychologische Tests.
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Nach dem Amoklauf an einer Schule in Graz will die österreichische Regierung das Waffenrecht verschärfen.
Es seien verschiedene Maßnahmen wie das Heraufsetzen des Mindestalters für Waffenkäufer denkbar, sagte Kanzler Christian Stocker (ÖVP) im ORF-Radio. Auch gelte es, bei den psychologischen Tests, die für den Erwerb einer Waffenbesitzkarte nötig sind, nachzuschärfen. Die Regierung wolle nächste Woche ein Maßnahmenpaket beschließen.
Am Dienstag hatte ein 21-jähriger Österreicher an seiner ehemaligen Schule mit einer Pistole und einer abgesägten Schrotflinte neun Jugendliche und eine Lehrerin erschossen und verletzte elf weitere Menschen schwer, darunter einen Lehrer. Danach beging er Suizid. Beide Waffen besaß er legal.
Für den Erwerb einer Schrotflinte gibt es in Österreich fast keine Hürde, für die Pistole war eine Waffenbesitzkarte nötig, die der Amokschütze nach einem psychologischen Test auch bekommen hatte. Später stellte sich heraus, dass er 2021 bei der Musterung zum Bundesheer wegen psychischer Instabilität als untauglich ausgemustert worden war.
Zum Zustand der elf Verletzten hieß es am Freitag, dass drei Patientinnen und Patienten anders als am Donnerstag mitgeteilt, nun doch erst im Laufe des Freitags von der Intensiv- auf die Normalstation des LKH-Universitätsklinikums verlegt werden dürften. Eine Prognose, ob weitere Operationen notwendig sein werden, sei vorerst nicht möglich, berichtete APA unter Berufung auf die behandelnden Krankenhäuser.
Angesichts der Tat in Österreich forderte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) einen Ausbau der psychologischen Beratung auch an deutschen Schulen. „Notwendig ist auf alle Fälle, die Präventionsarbeit an den Schulen weiter zu stärken“, sagte GEW-Chefin Maike Finnern den RND-Zeitungen vom Freitag. Dafür müssten etwa mehr Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie Schulpsychologinnen und -psychologen eingestellt werden. (dpa/AFP)
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