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Daumen hoch. Donald Trump wünscht Ghislaine Maxwell „alles Gute“.

© Nicholas Kamm/AFP

Update

US-Präsident kennt Ghislaine Maxwell: Trump wünscht Ex-Geliebter von Sexualverbrecher Epstein „alles Gute“

Ghislaine Maxwell, die Ex-Geliebte von Jeffrey Epstein, steht wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch vor Gericht. Nun äußerte sich Donald Trump zum Fall.

US-Präsident Donald Trump hat der Ex-Partnerin des wegen Sexualverbrechen verurteilten und inzwischen gestorbenen Unternehmers Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, „alles Gute“ gewünscht.

Trump habe Maxwell „im Laufe der Jahre viele Male“ in Palm Beach in Florida getroffen, wo er sein Luxusressort Mar-a-Lago hat. „Ich wünsche ihr alles Gute, was auch immer es ist“, sagte Trump.

Die Tochter des verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell war Anfang Juli im US-Bundesstaat New Hampshire festgenommen worden. Der Prozess gegen sie läuft seit Mitte Juli. Die US-Bundesanwaltschaft wirft ihr vor, minderjährige Mädchen für Epstein rekrutiert zu haben, die von dem Investmentbanker dann sexuell missbraucht wurden.

Trump war bei der Pressekonferenz gefragt worden, ob er erwarte, dass Maxwell über „mächtige Männer“ auspacken werde, die in den Skandal verwickelt sein sollen. Trump sagte, er habe den Fall nicht wirklich verfolgt. Er wisse auch nichts über die Situation des britischen Prinzen Andrew, der jahrelang mit Maxwell und Epstein bekannt war. Der 60-jährige Royal streitet ab, in den Fall verwickelt zu sein.

Bereits nach Epsteins Verhaftung im vergangenen Jahr war Trump auf Distanz zum später verurteilten Sexualverbrecher gegangen. Im Juli hatte Trump auf Nachfrage eines Journalisten gesagt, dass er Epstein kannte, „wie jeder andere in Palm Beach ihn auch kannte“.

Anschließend fügte er laut „New York Times“ hinzu: „Ich hatte ein Zerwürfnis mit ihm. Ich habe 15 Jahre lang nicht mit ihm gesprochen. Ich war nie ein Fan von ihm, das kann ich Ihnen sagen.“ Was genau das Zerwürfnis zwischen Trump und Epstein gewesen sein soll, ist bis heute unklar.

Trump widerspricht sich in Aussagen zu Epstein

Die Aussagen passten allerdings so gar nicht zu Aussagen Trumps aus dem Jahre 2002. Damals hatte Trump Epstein dem „New York Magazine“ gegenüber einen „umwerfenden Typen“ genannt. „Mit ihm hat man viel Spaß. Er mag schöne Frauen genau so sehr, wie ich es tue, und viele von ihnen sind jünger als er.“

Jeffrey Epstein soll zwar nie ein Stammgast in Trumps Luxusressort Mar-a-Lago gewesen, allerdings vom heutigen US-Präsidenten wie ein enger Freund behandelt worden sein. Dazu passt eine Anekdote, die George Houraney, ein Geschäftsmann aus Florida, der „New York Times“ im vergangenen Jahr erzählte.

1992 war Houraney in Trumps Luxusressort eingeladen zu einem „Kalendergirl“-Wettkampf. Allerdings seien die einzigen beiden Gäste, neben ihm, Trump und Epstein gewesen. „Ich sagte: Donald, das sollte doch eine Party mit V.I.P.'s sein“, berichtet Houraney. „Und sagst mir, es sind Du und Epstein?“

Donald Trump, Melania Trump, Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell im Luxusressort Mar-a-Lago in Palm Beach, Florida.

© Getty Images

In den 1990er- und 2000er-Jahren wurden Trump und Epstein mehrere Male gemeinsam in Mar-a-Lago abgelichtet – auch in weiblicher Begleitung. Trump unter anderem mit seiner heutigen Ehefrau Melania. Epstein mit seiner damaligen Geliebten Ghislaine Maxwell.

Maxwell werden im laufenden Prozess insgesamt sechs Anklagepunkte vorgeworfen, darunter neben der Verführung Minderjähriger zu illegalen Sexhandlungen und Meineid. Auf die Anklagepunkte stehen jeweils Höchststrafen von fünf bis zehn Jahren Gefängnis.

Eine New Yorker Richterin entschied in der vergangenen Woche, dass die 58-Jährige bis zu Beginn ihres Prozesses in einem Jahr in Untersuchungshaft bleiben muss.

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Maxwell soll laut den Ermittlern an dem Missbrauch teilweise auch selbst beteiligt gewesen sein. Das jüngste Opfer war nach Angaben der Staatsanwaltschaft 14 Jahre alt. Die gegen Maxwell erhobenen Anschuldigungen beziehen sich auf drei mutmaßliche Opfer und den Zeitraum zwischen 1994 und 1997. Maxwell weist die Vorwürfe zurück und hat auf nicht-schuldig plädiert. Ihr drohen bei einer Verurteilung bis zu 35 Jahre Haft.

Maxwells Festnahme war eine spektakuläre Entwicklung im Fall Epstein. Der Multimillionär soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben.

Der Investmentbanker wurde im Juli 2019 festgenommen und im August tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nahm der 66-Jährige sich das Leben. (dpa, AFP, Tsp)

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