
© Anne Pollmann/dpa
Erdstöße der Stärke 6,2: Behörden melden 151 Verletzte nach Erdbeben in Istanbul
Die Erdbeben in Istanbul versetzen Menschen in der Metropole in Angst und Schrecken. Verletzte gab es vor allem bei Versuchen, sich zu retten. Menschen seien „aus Panik aus der Höhe gesprungen“.
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In Istanbul werden nach den Erdbeben 151 Verletze behandelt. Sie seien „aus Panik aus der Höhe gesprungen“, schrieb das Istanbuler Gouverneursamt auf der Plattform X. Sie schwebten aber nicht in Lebensgefahr.
Innenminister Ali Yerlikaya schrieb auf der Plattform X, es gebe bislang keine Kenntnisse über Tote. Über größere Sachschäden war zunächst nichts bekannt.
Um 12.49 Uhr registrierte der Katastrophendienst Afad das bislang stärkste Beben der Stärke 6,2 mit Epizentrum im vor der Stadt gelegenen Marmarameer. Zahlreiche weitere Erdstöße der Stärken 4 bis 5 folgten.
Menschen in der Stadt mit ihren 16 Millionen Einwohnern verließen Häuser und Wohnungen und harrten während der Nachbeben im Freien aus. Berichten des Staatssenders TRT zufolge holten Menschen ihre Angehörigen aus Krankenhäusern. Teilweise waren Telefonnetz und Internet gestört.
Erdogan spricht Verletzten Genesungswünsche aus
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach den Betroffenen bei einer Veranstaltung in der Hauptstadt Ankara seine Genesungswünsche aus. „Ich spreche unseren Bürgern meine besten Wünsche aus“, teilte er auf der Plattform X mit. „Wir beobachten die Situation genau“. Auch Innenminister Ali Yerlikaya sprach auf der Plattform X allen Betroffenen sein Mitgefühl aus.
Gott sei Dank gibt es momentan keine bedenkliche Lage.
Recep Tayyip Erdogan
Alle staatlichen Institutionen befänden sich derzeit in voller Alarmbereitschaft und verfolgten die Lage genau. Einsatzteams untersuchten die Lage vor Ort „mit größter Sorgfalt“. „Gott sei Dank gibt es momentan keine bedenkliche Lage“, sagte Erdogan.
Türkei: Experten warnen vor möglichem weiteren Beben
Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass ein weiteres starkes Beben folge, sagte der Geologe Okan Tüysüz dem Sender NTV. Das Hauptbeben werde noch kommen, schrieb Erdbebenforscher Naci Görür auf der Plattform X. Im Marmarameer verläuft eine tektonische Plattengrenze.
Experten gehen seit langem davon aus, dass ein Beben rund um die Stärke 7 in Istanbul überfällig ist. Die aktuellen Erschütterungen erhöhten vielmehr noch die Spannungen, so Görür. Laut türkischem Städtebauminister Murat Kurum gelten 1,5 Millionen Wohnungen und Gewerbeeinheiten als bei einem Erdbeben gefährdet.
Türkei-Erdbeben auch in Griechenland spürbar
Das Erdbeben war auch in Teilen des Nachbarlands Griechenland deutlich zu spüren. Vor allem im Nordosten am Grenzfluss Evros zur Türkei hin wurden die Menschen in Angst versetzt, berichteten griechische Medien. Meldungen über die Erdstöße gab es außerdem von etlichen Ägäisinseln, darunter Chios und Lesbos. Schäden habe es jedoch nicht gegeben.
Auch im nordwestlich angrenzenden Bulgarien wurde das Beben gespürt, am stärksten im südöstlichen Grenzgebiet und in der Region Burgas am Schwarzen Meer, wie das Geophysische Institut in Sofia mitteilte. (dpa)
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