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Unglück nahe ägyptischem Urlaubsort: Touristen-U-Boot vor Hurghada gesunken – sechs Tote
Im Roten Meer ist ein U-Boot mit russischen Touristen an Bord untergegangen. Das Boot sank auf dem Weg von Hurghada zu einem Korallenriff.
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Bei dem Untergang eines Touristen-U-Bootes im Roten Meer sind laut ägyptischen Staatsmedien sechs Personen gestorben, darunter auch Minderjährige. Örtlichen Behörden zufolge soll es sich dabei um sechs Russen gehandelt haben.
Das Boot sei vor dem ägyptischen Hurghada gesunken, teilte das Gouverneursbüro am Donnerstag auf Facebook mit. Passagiere oder Besatzungsmitglieder wurden demnach nicht mehr vermisst.
Nach U-Boot-Unglück: 39 Touristen gerettet
Dem russischen Konsulat in dem Ferienort zufolge wurden 39 Touristen von der „Sindbad“ gerettet. Die Geretteten wurden demnach entweder in Krankenhäuser oder zurück in ihre Hotels gebracht.
Insgesamt hätten sich 45 russische Besucher sowie die Besatzung an Bord befunden. Das Boot konnte der Website des Betreibers zufolge bis auf 25 Meter tauchen und bot über große Bullaugen einen Blick auf die Meereswelt.
Das Rote Meer ist von zentraler Bedeutung für Ägyptens Tourismusindustrie. Die Gegend ist insbesondere bei Tauchern beliebt. Einem UN-Bericht zufolge nahm Ägypten 2024 über den Fremdenverkehr 14,1 Milliarden Dollar ein – mehr als doppelt so viel wie die Einkünfte aus dem Suezkanal. Russische Urlauber spielen dabei eine immer größere Rolle.
Wie kam es zum Untergang des Touristen-U-Boots?
Die Touristen seien laut Botschaft auf dem Weg zu einem Korallenriff gewesen, als das Unglück gegen zehn Uhr (Ortszeit) etwa einen Kilometer vor der Küste geschah. Die genaue Unglücksursache ist noch unklar. Russische Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen jedoch von einer Kollision.

© Archivfoto: REUTERS/Williams Street Family Diaries
Nach einem Bericht des russischen Telegramkanals Shot brach daraufhin an Bord Panik aus, weil Wasser in den Innenraum des U-Boots gedrungen sei und dieses zu sinken begonnen habe. Es sei zu Rangeleien gekommen, weil Eltern versucht hätten, ihre Kinder zu retten.
Wegen des hohen Wasserdrucks hätten die Menschen die Orientierung verloren. Zu Hilfe kam demnach ein anderes Touristenschiff. Urlauber hätten Menschen in Seenot aus dem Wasser gezogen, schilderte Shot.
Rettungseinsatz dauerte am Mittag an
Nach Medienberichten handelte es sich bei dem Unglücksboot um einen sogenannten Halbtaucher mit einem unteren Deck, von dem aus die Unterwasserwelt beobachtet werden kann. Die Rettungseinsätze dauerten am Mittag an. Nach Medienberichten waren 21 Rettungswagen unterwegs.
Das Unternehmen, das das Touristen-U-Boot betreibt, besteht laut eigener Internetseite seit 25 Jahren. Neben Ausflugsfahrten vermietet es demnach auch Zimmer, betreibt Restaurants, Bars und Cafés und bietet weitere Dienstleistungen an.
Erst Ende 2024 machte ein Bootsunglück – ebenfalls im Roten Meer – Schlagzeilen. An Bord des Urlaubsbootes „Sea Story“ waren 44 Menschen. Sechs Tote wurden geborgen, fünf Menschen gelten als vermisst – darunter auch Deutsche. Die BBC berichtet von mehr als einem Dutzend Vorfällen mit Booten in dem Gebiet in den vergangenen fünf Jahren.
Beim Reiseveranstalter Tui ist Ägypten das drittbeliebteste Reiseziel in den Osterferien. 13 Prozent der Urlauberinnen und Urlauber verbringen ihre Ferien dort, wie das Unternehmen vergangenen Freitag mitteilte. (mit Agenturen)
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