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Vergewaltigungsprozess in Avignon: Haupttäter Dominique Pelicot verzichtet auf Berufung
In dem beispiellosen Vergewaltigungsprozess in Avignon war er zu einer Höchststrafe von 20 Jahren verurteilt worden. Vorgehen will Dominique Pelicot gegen das Urteil nicht.
Stand:
Der in einem beispiellosen Vergewaltigungsprozess in Avignon zur Höchststrafe von 20 Jahren Haft verurteilte Dominique Pelicot will nach Angaben seiner Anwältin nicht gegen das Urteil vorgehen. Ihr Mandant habe entschieden, „keine Berufung gegen das Urteil einzulegen“, sagte Béatrice Zavarro am Montag der Nachrichtenagentur AFP.
Der 72-Jährige wolle seiner Ex-Frau keine erneute Belastung durch ein Berufungsverfahren zumuten. Vielmehr werde sie versuchen, auf seine Haftbedingungen Einfluss zu nehmen, sagte die Anwältin.
Das Gericht in Avignon hatte Pelicot kurz vor Weihnachten wegen schwerer Vergewaltigung verurteilt. Pelicot hatte seine Ex-Frau Gisèle Pelicot fast zehn Jahre lang immer wieder mit Medikamenten betäubt, vergewaltigt und in Internetforen anderen Männern zur Vergewaltigung angeboten.
Einen Berufungsprozess wird es aller Voraussicht nach dennoch geben, denn 17 der 50 Mitangeklagten haben bereits Berufung eingelegt. Die Frist dafür läuft am Montagabend ab. Wenn am Ende die Hälfte oder mehr als die Hälfte der Verurteilten Berufung einlegten, sei es möglicherweise sinnvoll, in einem Berufungsverfahren sämtliche Angeklagten im Zeugenstand zu vernehmen, sagte die Anwältin.
Dass Gisèle Pelicot keine Angst vor einem Berufungsverfahren habe, hatte ihr Anwalt Stéphane Babonneau bereits am Tag nach der Urteilsverkündung dem Sender France Inter gesagt. „Auf jeden Fall hat sie keine Angst davor. Das heißt, wenn es dazu kommen sollte, hat sie uns bereits mitgeteilt, dass sie sich dem stellen wird - natürlich nur, wenn sie gesund genug ist, denn sie ist heute 72 Jahre alt.“ (AFP, dpa)
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