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Eine Luftaufnahme, die einen Tag nach der massiven Lawine, die durch den Abbruch des Birchgletschers ausgelöst wurde, aufgenommen wurde, zeigt die Zerstörung, nachdem sie auf den Talboden niederging und das Dorf Blatten zerstörte.

© dpa/Jean-Christophe Bott

Verschüttetes Dorf in der Schweiz: Bilder und Videos zeigen die Zerstörung nach dem Gletschersturz

Kühe wurden ausgeflogen, ein ganzes Dorf evakuiert. Bilder zeigen das Lötschental in der Schweiz vor und nach der Naturkatastrophe.

Stand:

Verschüttete und überschwemmte Häuser, ein riesiges Geröllfeld: So sieht es momentan im Lötschental in der Schweiz aus. Am Mittwochnachmittag war ein großer Teil des Birchgletschers im Kanton Wallis abgebrochen. Gigantische Mengen an Gestein und Eis stürzten ins Tal.

Unter dem meterhohen Schutt ist das Dorf Blatten fast völlig begraben. Die meisten anderen Häuser dort sind inzwischen in dem Stausee verschwunden. Die rund 300 Einwohner waren vergangene Woche in Sicherheit gebracht worden, als sich abzeichnete, dass ein Felssturz bevorsteht. Es kam schlimmer als befürchtet: Felsbrocken vom Kleinen Nesthorn stürzten auf den Birschgletscher, der am Mittwoch abbrach und in die Tiefe stürzte. Ein Mann, der sich in der Gefahrenzone aufhielt, wird noch vermisst.

ARCHIV - 23.05.2025, Schweiz, Blatten: Das Dorf Blatten im Lötschental ohne Einwohner am 23. Mai 2025. Das Dorf Blatten VS im Lötschental musste wegen der Gefahr eines Felssturzes komplett evakuiert werden. Betroffen sind rund 300 Personen. (zu dpa: «Nach Gletscherabbruch droht Flutwelle in der Schweiz») Foto: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Jean-Christophe Bott

Eine Luftaufnahme zeigt das Schweizer Dorf Blatten im Lötschental eine Woche vor dem Felssturz.

Eine Luftaufnahme, die einen Tag nach dem Gletscherabbruch des Birchgletscher aufgenommen wurde, zeigt die Zerstörung, nachdem er auf den Talboden stürzte und das Dorf Blatten zerstörte.

© dpa/Jean-Christophe Bott

Zwischen dem 19. und 28. Mai bröckelten mehrere Millionen Kubikmeter Gestein vom Kleinen Nesthorn oberhalb von Blatten ab. Dabei entstand ein neun Millionen Tonnen schwerer Schuttkegel auf dem Birchgletscher, der schließlich am 28. Mai zusammenbrach.

Eine große Lawine mit einem Gemisch aus Eis, Fels, Schnee und Wasser erreicht den Talboden in Wiler, nachdem der Birchgletscher oberhalb von Blatten abgebrochen ist.

© dpa/Jean-Christophe Bott

Insgesamt donnerten nach Schätzungen drei Millionen Kubikmeter Fels, Geröll und Eis des Birchgletschers ins Tal.

In den sozialen Netzwerken geteilte Videos zeigen, mit welcher Wucht die Lawine abging. Experten vermuten den Klimawandel als möglichen Auslöser für die Katastrophe.

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Schweizer Gletscher schmolzen wegen der Klimaerwärmung zwischen 2022 und 2023 so stark wie im gesamten Zeitraum von 1960 und 1990 und verloren zehn Prozent ihres Volumens. 

Vor einer Woche wurde das Bergdorf Blatten Lötschental evakuiert.

© IMAGO/Bernd März

Die Gefahr eines Felssturzes war vorher erkannt worden. Bereits vor einer Woche wurde das Bergdorf Blatten evakuiert. 300 Menschen mussten in nur 90 Minuten ihre Wohnungen verlassen.

Eine Satellitenaufnahme des verschütteten Dorfes Blatten in den Schweizer Alpen.

© AFP/HANDOUT

Satellitenaufnahme zeigen die Lage des verschütteten Dorfes in den Schweizer Alpen. Die braune Fläche ist das gigantische Geröllfeld.

Eine Kuh wird mit einem Hubschrauber aus dem Bergsturzgebiet beim Bietschhorn im Lötschental zu einem Bauernhof geflogen.

© dpa/Peter Klaunzer

Um Tiere aus dem Bergsturzgebiet zu bringen, kamen Hubschrauber zum Einsatz. Kühe wurden zu anderen Bauernhöfen geflogen.

Soldaten der Schweizer Armee treffen am Donnerstag, 29. Mai 2025, in Wiler ein.

© dpa/Jean-Christophe Bott

Soldaten der Schweizer Armee helfen im Katastrophengebiet mit Wasserpumpen, Baggern und anderen schweren Räumungsmitteln sowie Beleuchtungsmaterial. Der Zivilschutz wurde mobilisiert.

Eine Luftaufnahme, die einen Tag nach der massiven Lawine, die durch den Abbruch des Birchgletschers ausgelöst wurde, aufgenommen wurde, zeigt die Zerstörung, nachdem sie auf den Talboden niederging und das Dorf Blatten zerstörte.

© dpa/Jean-Christophe Bott

90 Prozent des Dorfes Blatten, rund 130 Häuser sowie die Kirche, sind unter einer Schuttschicht begraben.

Das Flussbett der Lonza ist blockiert. Deshalb bildet sich dort ein See, dessen Pegelstand zeitweise drei Meter in der Stunde stieg.

© dpa/-

Hinter dem Schuttkegel ist der gestaute Fluss Lonza bedrohlich angeschwollen, zwischenzeitlich drohte eine Flutwelle.

Aufklärungsflüge über dem Gebiet sollen Aufschluss geben, wie hoch die Flutgefahr ist.

© AFP/FABRICE COFFRINI

Aufklärungsflüge über dem Gebiet sollten Aufschluss geben, wie hoch die Flutgefahr ist. Mittlerweile fließt das Wasser ab.

Bewohner und Behörden sind zum Abwarten verdammt. Es besteht keine Möglichkeit, den Abfluss etwa durch das Fräsen einer Rinne zu lenken. Dafür ist das Gelände zu instabil. Menschen und Maschinen könnten einbrechen. Die Armee steht aber bereit, sobald es die Lage zulässt, mit Räumungsarbeiten zu beginnen.

Zudem drohen weitere Felsabbrüche. An der ursprünglichen Abbruchstelle am Kleinen Nesthorn können immer noch mehrere hunderttausend Kubikmeter Gestein abstürzen. Zudem wurden bei dem Gletscherabbruch am Mittwoch Geröll und Schuttmassen über den Talboden hinweg und auf der gegenüberliegenden Hangseite hochgeschoben. Auch sie könnten als Gerölllawine wieder abrutschen. (mit Agenturen)

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