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Eurocity kollidiert mit umgestürztem Baum: Feuerwehr rückt nach Unwettern zu hunderten Einsätzen aus
Nach der Hitze nun Unwetter mit Starkregen: Vielerorts gibt es überflutete Straßen. Für einen Zug mit rund 260 Menschen an Bord endet die Fahrt in Bayern an einem umgestürzten Baum.
Stand:
Nach der Hitze sind heftige Unwetter mit Starkregen und Hagel über Teile Deutschlands gezogen. Besonders betroffen waren am Abend Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg. Dort meldeten die Einsatzkräfte vielerorts vollgelaufene Keller und überflutete Straßen.
Von Schwerverletzten oder gar Toten ist bislang nichts bekannt. Den Unwettern vorausgegangen war eine Hitzewelle mit bis zu 36,5 Grad am Dienstag im rheinland-pälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler. Nach vorläufigen Daten des Deutschen Wetterdienstes war das der bisher heißeste Tag des Jahres.
Nach Unwettern: Eurocity kollidiert in Bayern mit Baum
In Bayern kollidierte ein Eurocity mit einem in den Gleisbereich gestürzten Baum und blieb liegen. Das berichtete ein Sprecher der Deutschen Bahn. Bei dem Vorfall nahe Bad Endorf (Landkreis Rosenheim) seien rund 260 Menschen an Bord gewesen. Laut Bundespolizei gab es keine Verletzten.
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Die Strecke wurde nach Angaben einer Bahnsprecherin gegen 1.30 Uhr wieder freigegeben und der Bahnverkehr sei wieder aufgenommen worden.

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Der Streckenabschnitt zwischen Bad Endorf und Prien nahe dem Chiemsee war seit Dienstagabend etwa kurz nach 19.00 Uhr nicht befahrbar. Die Oberleitung sei beschädigt worden und habe repariert werden müssen. Der Zug wurde den Angaben zufolge mit einer Diesellok abgeschleppt. Laut Bahnsprecherin habe die Feuerwehr den Reisenden beim Aussteigen geholfen. Die Passagiere seien mit Kleinbussen nach Prien gebracht worden.
Zug-Chaos auch in NRW und Niedersachsen
Ein mutmaßlich wegen des Unwetters umgestürzter Baum beendete die Fahrt von 80 Passagieren einer S-Bahn bei Hennef (NRW), wie ein Sprecher der Bahn sagte. Die Reisenden seien vor Ort in einen anderen Zug umgestiegen.
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Auch im niedersächsischen Landkreis Ammerland ist aufgrund des Unwetters ein Baum auf eine Oberleitung gestürzt und hat Behinderungen im Bahnverkehr ausgelöst. Infolge des Unfalls kam der Zugverkehr am Bahnhof Augustfehn in Apen am späten Dienstagabend komplett zum Erliegen, wie die Feuerwehr mitteilte.
Ein Personenzug, der sich auf der Strecke befand, wurde gestoppt. Inzwischen hätten die circa 120 bis 130 Passagiere den Zug verlassen könnten, teilte die Feuerwehr weiter mit. Sie sei wegen des Unwetters zu mehreren hundert Einsätzen in der Region ausgerückt. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen der Polizei nicht.
Nach Unwettern mit Starkregen: Autos überschlagen sich auf A9
Bei einem Unfall wegen Starkregens haben sich auf der Autobahn 9 im oberbayerischen Landkreis Eichstätt zwei Autos überschlagen. Nach aktuellem Kenntnisstand hatte am Dienstagabend ein Autofahrer in Fahrtrichtung München auf der Höhe von Denkendorf wetterbedingt die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, wie die Polizei mitteilte.

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Der Wagen stieß gegen die Mittelleitplanke und ein zweites Auto, woraufhin beide Fahrzeuge rechts von der Fahrbahn abkamen und sich überschlugen. Die Fahrerin des zweiten Autos kam mit leichten Verletzungen davon, der andere Fahrer und eine weitere Insassin seines Wagens wurden laut Polizei mittelschwer verletzt. Die A9 sei kurzzeitig komplett gesperrt worden, inzwischen aber wieder befahrbar.
Wasser in Unterführungen und auf Straßen
In Baden-Württemberg war vor allem der Landkreis Karlsruhe von heftigen Unwettern betroffen. Die Hochwasserzentrale warnte am Abend, wegen lokal teils extrem heftigen Starkregens seien in der Nacht und noch im Verlauf des Mittwochs starke Anstiege der Wasserpegel an manchen Bächen und kleinen Flüssen in Baden-Württemberg möglich.
Die Karlsruher Polizei bittet Menschen angesichts der Unwetterlage darum, auf nicht dringliche Fahrten zu verzichten. Der Kreisfeuerwehrverband Landkreis Karlsruhe teilte kurz vor Mitternacht mit, bis jetzt hätten die Feuerwehrleute mehr als 500 Einsätze abgearbeitet. Offen seien noch etwa 300 Einsätze. „Diese sind allerdings nicht zeitkritisch.“ Insgesamt seien mehrere Hundert Menschen im Einsatz.

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Mancherorts stehe Wasser einen halben Meter hoch auf der Straße oder in Unterführungen, sagte ein Polizeisprecher. Besonders betroffen sei der Bereich um Bretten und Bruchsal.
In Bruchsal bei Karlsruhe wurden die Menschen angesichts der Hochwasserlage im Stadtteil Heidelsheim nach Angaben der Feuerwehr aufgefordert, Untergeschosse und Erdgeschosse in bestimmten Bereichen zu verlassen und sich in höhere Geschosse zu begeben.
Etwa 25 Bewohner müssen Pflegeheim verlassen
Auch in Ostfriesland führten heftige Regenfälle zu Hunderten Feuerwehreinsätzen. Betroffen gewesen sei vor allem die Stadt Aurich, sagte ein Sprecher der Einsatzzentrale in Wittmund. Aus einem Pflegeheim mussten rund 25 Bewohnerinnen und Bewohner abends in eine Sporthalle gebracht werden.
In dem Heim hatten sich Deckenplatten gelöst. Wie lange die Menschen in der Sporthalle verbringen mussten, ist bislang offen. Das Deutsche Rote Kreuz versorge die Bewohner, hieß es. In einem Auricher Krankenhaus arbeiteten Kräfte mehrerer Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks daran, eine Evakuierung zu verhindern.

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Nach Unwettern: Überflutete Keller auch in Duisburg
In Nordrhein-Westfalen sagte ein Sprecher der Duisburger Feuerwehr am Abend: „Alle verfügbaren Einsatzkräfte sind im Einsatz.“ Fast das ganze Stadtgebiet sei betroffen. Ganz klarer Schwerpunkt der Einsätze seien Probleme mit Wasser - Überflutungen in Kellern und Unterführungen. Schwerverletzte gebe es bislang nicht. Allerdings sei ein Mensch so schwer von einem Hagelkorn getroffen worden, dass er eine Platzwunde am Kopf davongetragen habe.
Die Polizei berichtete zudem von mehreren überfluteten Stellen auf der Autobahn 59 und Autobahn 42 in der Nähe von Duisburg. Man warne vor Aquaplaning.
In Bonn berichtete die Polizei von rund 30 Einsätzen. „Vollgelaufene Keller, abgebrochene Äste, Bäume auf der Fahrbahn“, zählte ein Sprecher am Abend auf.
In Haltern am See fuhr die Feuerwehr ebenfalls mehrere Einsätze. Auch dort ging es für die Einsatzkräfte vor allem um vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume. Menschenleben sei nach vorläufigen Erkenntnissen nicht in Gefahr. „Auch gibt es keine Flüsse, die über das Ufer treten.“
In Linkenheim-Hochstetten schlug ein Blitz in das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses ein, das daraufhin in Brand geriet, wie der Polizeisprecher sagte. Die Feuerwehr löschte den Brand. Die Bewohner kommen zwischenzeitlich zum Teil in einer Kirche unter, da das Haus ohne Gas und Strom ist. (dpa/AFP)
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