zum Hauptinhalt
Dieses Foto stammt von einer legalen Mülldeponie aus Schwedt/Oder. Im Land gibt es aber auch mehr als 100 illegale Mülldeponien - mit erheblichen Folgen.

© P. Endig/dpa

740 Millionen Euro an Bitcoins weggeworfen: Brite will nach Festplatten-Entsorgung die Mülldeponie kaufen

James Howells vermutet, dass die weggeworfene Festplatte mit 8000 Bitcoins darauf auf einer Mülldeponie in Newport liegt. Die Stadt will ihn jedoch nicht nach dem Schatz schürfen lassen.

Stand:

Als der britische IT-Experte James Howells bei einer Büroauflösung im Sommer 2013 versehentlich eine Festplatte mit einem darauf enthaltenen Bitcoin-Vermögen in Höhe von heute mehr als 740 Millionen Euro in einem schwarzen Müllsack im Hausflur platzierte, hätte er sicherlich nicht gedacht, dass er elf Jahre später erwägen würde, eine Mülldeponie zu kaufen.

Aber beginnen wir von vorn: Im Rahmen der Entrümpelung schnappte sich Howells damalige Freundin den Müllsack und brachte ihn zusammen mit dem anderen Unrat auf die Mülldeponie in der walisischen Hafenstadt Newport. So beschreibt es James Howells gegenüber britischen Medien wie der BBC im November 2013.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Nach vielen Google-Maps-Recherchen und Erkundigungen bei Experten für Datenrettung und Festplattengehäuse entschloss sich der Systemtechniker schließlich dazu, eine aus Spezialisten bestehende Task-Force zusammenzustellen, um Grabungen auf der Mülldeponie durchzuführen. Auch die Finanzierung des Profi-Suchtrupps war laut Howells bereits geklärt.

740.606.037
Euro sind 8000 Bitcoins aktuell wert (Stand: 14.02.2025, 13 Uhr).

Allerdings verweigerte der Stadtrat die Genehmigung. Als Begründung wurden massive Kosten und eventuell entstehende Umweltschäden angegeben. Darüber hinaus sei die Festplatte in das Eigentum der Stadtverwaltung übergegangen, als sie im Rahmen der Entsorgung auf die Mülldeponie gelangt sei.

Doch der heute 39-Jährige ließ nicht locker und versprach der Verwaltung, dass er 30 Prozent des Bitcoin-Erlöses mit der Bevölkerung Newports und dem Stadtrat teilen wolle, sollte man die Festplatte finden. Auch das half nichts. Erst vergangenen Monat verlor Howells vor dem Obersten Gerichtshof einen Prozess gegen die Stadtverwaltung Newport.

Aufgeben kommt für Howells offenbar immer noch nicht infrage. Am Donnerstag postete der Waliser via Facebook ein neues Titelbild, auf dem schlicht „Never surrender“ zu lesen ist (zu deutsch: Gib niemals auf).

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Bitcoin-Schatzsucher will eventuell Mülldeponie kaufen

Anstatt sich also geschlagen zu geben und die Festplatte mit den darauf enthaltenen 8000 Bitcoins ruhen zu lassen, fährt der Systemtechniker nun offenbar härtere Geschütze auf. Wie der „Guardian“ berichtet, erwäge Howells neuerdings, die zehn bis 15 Fußballfelder große Docksway-Deponie einfach zu kaufen.

Wie die britische Tageszeitung berichtet, habe die Stadtverwaltung jüngst Pläne angekündigt, die Deponie zu schließen und zu versiegeln – was das endgültige Aus für die dort vermutete Festplatte bedeuten würde. Howells zeigte sich dem „Guardian“ zufolge sehr überrascht. Zwar sei er darauf eingestellt gewesen, dass die Müllhalde wegen Auslastung in den kommenden Jahren irgendwann geschlossen werde. „Ich habe aber nicht damit gerechnet, dass sie so bald geschlossen wird“, so der Waliser.

Weil es Howells zufolge jetzt schnell gehen müsse, habe er nun Interesse bekundet, die Deponie „so wie sie ist“ zu kaufen. Der Systemtechniker will die Option bereits mit seinen Investmentpartnern erörtert haben. Der Stadtrat von Newport wollte sich laut der britischen Tageszeitung bislang nicht zu den möglichen Plänen des verhinderten Schatzsuchers äußern.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })