
© dpa/Sven Hoppe
Weitere Ermittlungen gegen Schauspieler: Jimi Blue Ochsenknecht an Österreich ausgeliefert
Weil er eine Hotelrechnung über 14.000 Euro nicht bezahlt haben soll, ermittelt die Staatsanwaltschaft Innsbruck gegen Jimi Blue Ochsenknecht. Von Hamburg war er zunächst nach München gebracht worden.
Stand:
Jimi Blue Ochsenknecht ist an die österreichischen Behörden ausgeliefert worden. Die Generalstaatsanwaltschaft in Hamburg, wo der 33-Jährige Ende Juni festgenommen worden war, bestätigte, „dass heute Vormittag die Übergabe des Verfolgten in Kiefersfelden an die österreichischen Behörden erfolgt ist“. Unterdessen hat auch die Staatsanwaltschaft Hannover zwischenzeitlich eingestellte Ermittlungen gegen den Schauspieler wieder aufgenommen, berichtet der „Spiegel“.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte Ochsenknecht am Mittwochmorgen die Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim verlassen. Die „Bild“-Zeitung veröffentlichte Fotos vom Grenzübergang Kiefersfelden, die Ochsenknecht zeigen, wie er aus einem Bus steigt.
Der 33-Jährige war von den deutschen Behörden in Richtung Österreich gebracht worden, weil er dort eine Hotelrechnung von knapp 14.000 Euro nicht bezahlt haben soll.
Unser Mandant ist bis jetzt noch nicht einschlägig strafrechtlich in Erscheinung getreten.
Anwalt von Jimi Blue Ochsenknecht
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck, wo die Ermittlungen gegen ihn geführt werden, äußerte sich zunächst auf Anfrage nicht. Er werde erst Auskunft geben, „wenn die Überstellung nach Österreich erfolgt ist und über die weitere Untersuchungshaft entschieden wurde“, sagte ein Sprecher. „Vorherige Zwischenschritte werde ich weder bestätigen noch sonst kommentieren.“
Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt
Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte nach der Festnahme Ochsenknechts am Hamburger Flughafen Ermittlungen aus dem Jahr 2024 wieder aufgenommen, heißt es in dem „Spiegel“-Bericht. Der Vorwurf lautet demnach: Werbung für unerlaubtes Glücksspiel. Auf einen Anhörungsbogen, der dem Schauspieler in der U-Haft in Hamburg zugestellt worden sei, habe man in der niedersächsischen Landeshauptstadt allerdings noch keine Antwort erhalten.
Die Ermittler hätten damals nach dem Schauspieler gefahndet, weil er auf Instagram für ein Online-Casino auf Curacao und einen Sportwetten-Anbieter aus Malta geworben haben soll, berichtet das Nachrichtenmagazin. Beide Anbieter hätten keine Lizenz für den deutschen Markt besessen. Da aber „keine ladungsfähige Anschrift“ ermittelt werden konnte, sei das Verfahren vorläufig eingestellt worden, wird ein Sprecher der Behörde zitiert.
Ein Jahr vor Ermittlungsstart in Hannover ermittelte bereits die Staatsanwaltschaft Gera gegen Ochsenknecht, heißt es in dem Bericht. Der Schauspieler soll an einer Tankstelle in Thüringen eine Rechnung von 116 Euro nicht gezahlt haben. Der Richter sah es aber für möglich an, dass eine angeblich genutzte Tank-App nicht funktioniert habe.
Ein Zivilverfahren in Berlin endete 2022 mit einem Vergleich: Ochsenknecht hatte den geliehenen Wagen eines Freundes stark demoliert zurückgegeben. Der Geschädigte bezifferte den Schaden – inklusive unbezahlter Strafzettel – auf 12.000 Euro.
Ochsenknechts Anwalt wollte sich auf „Spiegel“-Anfrage „zu den meisten Vorwürfen wegen der Haftsituation“ seines Mandanten nicht äußern, erklärte allerdings: „Unser Mandant ist bis jetzt noch nicht einschlägig strafrechtlich in Erscheinung getreten.“ (Tsp/dpa)
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