
© Foto: dpa/Hong Fule/XinHua
Beben der Stärke 6,8: Zahl der Toten durch Erdbeben in China steigt auf mindestens 74
Erdrutsche, blockierte Straßen, unterbrochene Strom- und Wasserversorgung, zudem etliche Tote. Die Folgen des jüngsten Erdbebens in China sind desaströs.
Stand:
Nach dem Erdbeben im Südwesten Chinas suchen Rettungskräfte in den Trümmern nach möglichen Überlebenden und hunderten Vermissten. Die Zahl der Todesopfer stieg nach Berichten der Staatsmedien bis Mittwoch auf mindestens 74. Mehr als 250 Menschen wurden verletzt. Laut dem Staatssender CCTV wurden mehr als 6500 Helfer in die betroffene Provinz Sichuan entsandt.
Fernsehbilder zeigten, wie Rettungskräfte eine blutende Frau aus den Trümmern bargen und einen Überlebenden auf einer Trage über eine Behelfsbrücke trugen. Der Wetterdienst sagte derweil Regen für die Unglücksregion voraus, was die Rettungs- und Sucharbeiten behindern könnte.
Das Beben der Stärke 6,8 hatte am Montag die Provinz Sichuan erschüttert, es gab mehrere Nachbeben. Der Erdstoß war auch in der Provinzhauptstadt Chengdu zu spüren, wo derzeit Millionen von Menschen unter einem strikten Corona-Lockdown in ihren Wohnungen festsitzen.
Besonders betroffen waren der Kreis Luding in der vor allem von Tibetern bewohnten Präfektur Ganzi und die Stadt Ya’an in der Provinz Sichuan. Die Gegend liegt ein bis zwei Autostunden südwestlich der Provinzhauptstadt Chengdu.
Mehrere Nachbeben, starke Folgen
Häuser wurden zerstört, es kam zu Erdrutschen, viele Straßen waren am Mittwoch noch blockiert. Auch wurden die Strom- und Wasserversorgung sowie Kommunikationsverbindungen unterbrochen.
Es gab zudem mehrere Nachbeben, von denen eines die Stärke 4,2 erreichte. Für 35.000 Haushalte war die Kommunikation mit der Außenwelt gestört, wie die „Volkszeitung“ berichtete.
Mehr als 40.000 Menschen waren ohne Strom. Die Bergungskräfte wurden von Transport-Hubschraubern und Drohnen zur Aufklärung aus der Luft unterstützt. Auch wurde schweres Gerät zur Räumung eingesetzt.
Das Finanzministerium in Peking sowie die Provinzregierung stellten jeweils 50 Millionen Yuan, umgerechnet 7,23 Millionen Euro, an Finanzhilfen zur Verfügung, wie Staatsmedien berichteten.
Die Provinz Sichuan gilt als besonders erdbebengefährdet. 2008 war Sichuan von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,9 heimgesucht worden, bei dem mehr als 80.000 Menschen ums Leben gekommen waren. Da die Provinz am Rand der Überschiebungszone der indischen Kontinentalplatte und der eurasischen Platte liegt, gibt es häufig Erdbeben. (dpa)
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