zum Hauptinhalt
Mitgliederversammlung des Berliner CSD

© Nikita Tchernodarov/CSD Berlin

Berlin soll „echter Schutzort für queere Menschen“ werden: CSD kündigt Kampagne zur Abgeordnetenhauswahl an

Der Berliner CSD will „politisch, strukturell und finanziell widerstandsfähig“ werden – und stellt sich deshalb neu auf. Auch die Berlin-Wahl 2026 hat der Verein im Blick.

Stand:

Der Berliner Christopher Street Day stellt sich in Zukunft professioneller auf. Bei einer Mitgliederversammlung beschloss der Verein vergangene Woche, dass der Vorstand teilweise hauptamtlich arbeiten soll. Marcel Voges, bereits seit zwei Jahren Mitglied im CSD-Vorstand, wird sich künftig hauptamtlich auf den Aufbau neuer Strukturen und die Weiterentwicklung des Vereins konzentrieren.

Zudem wurden eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, der den Christopher Street Day der Hauptstadt künftig „politisch, strukturell und finanziell widerstandsfähig machen soll“, wie der Verein mitteilte.

Die Mitglieder verabschiedeten ein Konzept, um Strukturen im Verein auszubauen und den Verein nach eigenen Angaben zukunftsfähig zu machen. „Wir werden den CSD in den kommenden Jahren Schritt für Schritt zu einem echten Mitmach-Verein ausbauen – mit klaren politischen Zielen und einer solidarischen Basis“, sagt Vorstandsmitglied Carolina Philipps.

So sollen die mehr als 300 Mitglieder künftig besser eingebunden werden, etwa mit Arbeitsgruppen, die nicht nur in der Pride-Saison an politischen Themen arbeiten und diese das ganze Jahr hinweg sichtbar machen. Es soll vermehrt Stammtische, Neumitgliedertreffen und Vereinsabende geben.

Auch innerhalb der queeren Community Berlins will der Verein künftig eine wichtigere Rolle spielen. „Der Berliner CSD soll nicht nur krisenfest werden, sondern wir bauen gemeinsam mit der Community eine Plattform, die die Stadtgesellschaft prägt und Netzwerke schafft, die uns auch in rauen Zeiten schützen sollen“, sagt Vorstandsmitglied Carolina Philipps.

Gemeinsam mit anderen Akteuren will der CSD „eine Zukunftsvision einer Regenbogenhauptstadt 2.0“ entwickeln und umsetzen.„Wir wollen, dass queeres Leben in Berlin nicht nur sichtbar bleibt, sondern sicherer wird – auf der Straße, im Job, in der Schule und in der Politik. Dafür werden wir die Zusammenarbeit mit allen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen ausbauen“, ergänzt Vorstandsmitglied Marcel Voges.

Auch die Berlin-Wahl im kommenden Jahr hat der Verein fest im Blick. „Wir werden uns im Vorfeld der Abgeordnetenhauswahl 2026 mit einer klaren Haltung und konkreten Initiativen dafür einsetzen, dass unsere Regenbogenhauptstadt konsequent zu einem echten Schutzort für queere Menschen weiterentwickelt wird“, sagt Vorstandsmitglied Julia Miosga.

Wir werden uns im Vorfeld der Abgeordnetenhauswahl 2026 mit einer klaren Haltung und konkreten Initiativen dafür einsetzen, dass unsere Regenbogenhauptstadt konsequent zu einem echten Schutzort für queere Menschen weiterentwickelt wird.

Julia Miosga, CSD-Vorstand

Dafür will der CSD „eine umfassende Demokratiekampagne auf den Weg bringen“. Angesichts des gesellschaftlichen Gegenwinds sei es an der Zeit, „in die Offensive zu gehen und gemeinsam Zukunftsvisionen zu entwickeln, die Vielfalt und Demokratie als Stärke begreifen“, sagt Miosga.

Zudem sollen Strategien entwickelt werden, um Hass und Desinformationskampagnen gegen die queere Community entgegenzuwirken.

Auch Notfallstrategien, um in politischen oder finanziellen Krisen handlungsfähig zu bleiben, will der Verein erarbeiten. Wie berichtet, hatten sich in diesem Jahr mehrere Sponsoren zurückgezogen. Der Verein stand deshalb vor massiven finanziellen Problemen und musste eine Spendenkampagne starten. Künftig soll die Finanzierung deshalb auf eine breitere Basis gestellt werden, etwa mit mehr Kooperationen und einer stärkeren Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen.

Der nächste CSD findet am 25. Juli 2026 statt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })