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Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) steht vor dem Roten Rathaus hinter der Regenbogenflagge, die anschließend zum Beginn der Pride Season nach oben gezogen wird.

© dpa/Soeren Stache

„Bunt und Vielfalt ist besser als Braun und Einfalt“: Berlins Regierender Kai Wegner hisst Regenbogenfahne

Zum Start des Pride Month in Berlin hisst Kai Wegner die Regenbogenfahne vor dem Roten Rathaus. Im Konflikt mit dem Christopher Street Day zeigt er sich entspannt.

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Vom Himmel kam vor allem Regen, dennoch war Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) gut gelaunt, als er Dienstagmittag die Regenbogenfahne zum Start der CSD-Saison in der Hauptstadt hisste. Er freue sich „wahnsinnig“, es sei ein wichtiger Anlass: „Zum Pride Month gibt es die klare Ansage: Berlin bleibt bunt.“

Mit dem Pride Month sind die Feierlichkeiten in den Wochen vor dem Christopher Street Day (CSD) gemeint, die sich in Berlin über den gesamten Juli ziehen. Wegner erinnerte an die lange Tradition, die das Hissen der Fahne der queeren Community durch den Regierenden Bürgermeister habe. Gerade in diesen Tagen sei die Bedeutung noch einmal viel wichtiger geworden.

„Ich bin stolz, dass Berlin die Stadt der Vielfalt, Toleranz und des Respektes ist“, sagte Wegner und fügte hinzu: „Bunt und Vielfalt ist besser als Braun und Einfalt.“ Er erwähnte die 300 Maßnahmen, die der Senat mit einem queeren Aktionsplan verabschiedet hat. „Erschüttern“ würde ihn die Zahl von über 1000 Gewalttaten gegen queere Menschen in der Stadt im vergangen Jahr, ein Anstieg von 20 Prozent: „Hier müssen wir gemeinsam etwas tun“

Nach der Flaggenhissung traf Wegner noch Vertreter des Berliner CSDs, die ihm ihre sechs Kernforderungen an den Regierenden übergaben. Vom Erfüllen dieser Forderungen will der CSD abhängig machen, ob Wegner die Parade am 27. Juli eröffnen darf. Das kurze Gespräch jetzt klang auf jeden Fall auf beiden Seiten konziliant.

„Ich bin ganz entspannt, ich richte mich nach Euch“, sagte Wegner an die CSD-Vertreter. Die wiederum bekräftigten, Wegner eigentlich sehr gerne dabei haben zu wollen. Sie hätten auch schon einen Lösungsvorschlag erarbeitet und würden sich freuen, Wegner noch einmal auf einen klärenden Austausch zu treffen – „zu jeder Tages- und Nachtzeit“.

„Seid vorsichtig, ich brauche wenig Schlaf“, entgegnete Wegner. Er sicherte zu, einen Termin übner sein Büro finden lassen zu wollen.

Kurz nach dem Hissen wurde die Fahne übrigens wieder abgehängt – für mehr als eine Stunde, bevor sie erneut hochgezogen wurde. „Es gab ein Missverständnis“, sagte eine Senatssprecherin auf Anfrage: „Die Fahne bleibt jetzt bis zum CSD hängen.“

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