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Insgesamt werden fünf Rallyes durch verschiedene Berliner Bezirke angeboten.

© imago images/snapshot

Queerfeministische Rallyes: Queer durch Berlin und weg von weiß-feministischen Debatten

Mit Workshops, Rallyes und Musik will die Organisation "Queer durch Berlin" auf queerfeministische Themen aufmerksam machen.

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Mehrfach marginalisierte Perspektiven und diverse Themen werden im deutschen, vornehmlich weißen Feminismus immer noch zu wenig beachtet. Das findet auch „Queer durch Berlin“, ein selbstorganisiertes Bündnis junger Menschen, und bietet deshalb vom 18. Februar bis 9. März queerfeministische Aktionstage an.

In insgesamt 35 Veranstaltungen können sich Besucher*innen unter anderem mit privilegierten Feminismus, internationalen feministischen Kämpfen, der Wohnsituation queerer Menschen und Femiziden auseinandersetzten. Ein besonderes Highlight bilden die an den Wochenenden stattfindenden Rallyes durch verschiedene Bezirke Berlins.

Wegen Sturmwarnung Lagerfeuer statt geplanter Rallye

Das Wetter sorgt jedoch für einen holprigen Start: Die eigentlich für Freitag, den 18. Februar, geplante Rallye durch Treptow und Lichtenberg unter dem Motto „Kein Vergeben, kein Vergessen, FLINTA* sein ist kein Verbrechen“ (FLINTA* steht für Frauen – damit sind meistens cis hetero Frauen gemeint –, Lesben, inter Menschen, nichtbinäre Menschen, trans Menschen und agender Menschen, die sich gar keinem Geschlecht zugehörig fühlen) wird wegen Sturmwarnung auf ein noch unbekanntes Datum verschoben.

Stattdessen gibt es zur Einstimmung am UJZ Karlshorst, in der Nähe der U-Bahnstation Tierpark, ab 15 Uhr ein Lagefeuer. Besucher*innen können sich vernetzen, Schilder für die am nächsten Tag stattfindenden Demos anlässlich des zweiten Jahrestags des Hanau-Anschlags malen und haben die Möglichkeit, Stoffe mit Siebdrucktechnik selbst zu bedrucken.

Auch kündigte "Queer durch Berlin" an, einige Rallyestände aufbauen. Für die Rallye durch Treptow und Lichtenberg waren unter anderem Workshops am Gefängnis Rummelsburg über bestehende und mögliche Gedenkarbeit und an der JVA für Frauen in der Magdalenenstraße über die Diskriminierung queerer Menschen in Gefängnissen geplant.

[Das ist eine Leseprobe aus dem Queerspiegel-Newsletter des Tagesspiegel, der zweimal im Monat erscheint - hier geht es zur Anmeldung.]

Am 26. Februar ab 12 Uhr geht es dann durch Marzahn-Hellersdorf, wo am Alice-Salomon-Platz eine Veranstaltung zu rechten Strukturen und Argumentationsmuster und vor dem UKB Marzahn eine zu den Streiks von Pflegekräften angeboten wird. Eine weitere Rallyestation mit zwei Workshops ist am U- und S-Bahnhof Wuhletal, wo über Emotions- und Carearbeit von FLINTA*-Personen und über Transfeindlichkeit gesprochen wird. FLINTA*-Personen haben anschließend die Möglichkeit, die Rallye in dem Jugendclub La Casa ausklingen zu lassen.

Von Gentrifizierung über Carearbeit bis hin zu queeren Safe Spaces - Besucher*innen erwartet ein vielfältiges Programm

Bei der Rallye „Nein heißt Nein!“ durch Friedrichshain und Kreuzberg finden folgende Workshops statt. Ab 13 Uhr erfahren Besucher*innen am Boxenhagener Platz mehr über die Wohnsituation queerer Jugendlicher. An der Rigaer Straße, Ecke Liebigstraße, besteht für queere Menschen außerdem das Angebot, sich mit den eigenen Bedürfnissen in Safe Spaces auseinanderzusetzten. Weitere Stationen in Kreuzberg sind under anderem in der Lausitzer Straße, wo Besucher*innen mehr über queere Safe Spaces erfahren, und an der Regenbogenfabrik, wo es um Sex und Konsens geht - und darum, dass das eine nicht ohne das andere funktioniert.

Der inoffizielle Abschluss der Aktionstage wird bereits am Samstag, den 5.März, mit dem Konzert "Auf zum Tanz in den 8. März!" im Preußenpark gefeiert, bei dem verschiedene FLINTA*-Musiker*innen auftreten. Es werden aber noch Veranstaltungen bis zum 9. März angeboten.

Alle Veranstaltungen sind kostenlos und finden mehrheitlich im Freien statt. Für Workshops in geschlossenen Räumen ist eine Anmeldung notwendig. Das vollständige Programm ist hier zu finden. Weitere Informationen gibt es auf dem Instagram-Kanal @queerdurchberlin und per E-Mail-Anfrage an queerdurchberlin@riseup.net.

Jasmin Ehbauer

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