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Demonstranten stehen während der Aktion „Flagge zeigen: Für queere Sichtbarkeit am Bundestag“ mit Regenbogenflaggen vor dem Reichstagsgebäude.

© dpa/Malin Wunderlich

Regenbogenfahne zum CSD: Zehntausende fordern Einlenken von Bundestagspräsidentin Klöckner

Zum diesjährigen Christopher Street Day wird am Reichstag keine Regenbogenfahne wehen. Eine Petition, die das ändern soll, hat bislang mehr als 220.000 Unterzeichner.

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Tausende Menschen fordern, dass zum Christopher Street Day in Berlin doch die Regenbogenfahne über dem Bundestag wehen soll. Mehr als 220.000-mal wurde eine entsprechende Forderung auf der Plattform WeAct unterzeichnet. Die Initiatorin übergab den Aufruf nun an Abgeordnete von Grünen und Linke, wie die Kampagnenorganisation Campact mitteilte.

Gemeinsam mit Aktivisten wurde am Dienstag vor dem Reichstag zudem symbolisch eine Regenbogenflagge gehisst. Unter den 80 Teilnehmern hätten sich unter anderem die queeren Influencer Luna Möbius und Max Rogall sowie die Petitionsstarterin Kira Bönisch befunden, teilte eine Pressesprecherin von Campact mit.

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hatte entschieden, die Regenbogenfahne – ein Symbol der queeren Community – aus Neutralitätsgründen nur noch zum Internationalen Tag gegen Homophobie (17. Mai) auf dem Bundestag hissen zu lassen.

Regenbogennetzwerk darf nicht am CSD teilnehmen

Anders als in vergangenen Jahren wird auch das queere Regenbogennetzwerk der Bundestagsverwaltung nicht an der Parade am 26. Juli vertreten sein. Die Verwaltungsspitze untersagte der Gruppe eine Teilnahme. Begründet wurde dies insbesondere mit der gebotenen Neutralitätspflicht.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte sich hinter Klöckners Kurs gestellt und gesagt, der Bundestag sei ja nun „kein Zirkuszelt“, auf das man beliebig Fahnen hisse.

Die Unterzeichner des Onlineaufrufs kritisieren dagegen: „Was Julia Klöckner in ihrem Amt als Bundestagspräsidentin tut, ist nichts anderes als eine politische Aktion gegen Minderheiten.“ Die Regenbogenfahne sei das „mindeste Zeichen politischer Sichtbarkeit und der Anerkennung der Rechte einer Minderheit“. Die Fahne müsse am CSD über dem Bundestag wehen und alle queeren Verbände und Netzwerke müssten frei teilnehmen dürfen.

Der Christopher Street Day (CSD) findet jedes Jahr in vielen Städten statt und erinnert an Ereignisse in New York: Polizisten hatten 1969 die Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street gestürmt und damit mehrtägige Proteste von Schwulen, Lesben und transgeschlechtlichen Menschen ausgelöst. Der CSD soll an die Rechte queerer Menschen erinnern. (dpa/epd)

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