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Scotland, Aberlady Bay, man playing golf by sea

© Getty Images/Howard Kingsnorth

Unterwegs an Schottlands Golfküste: Schlagen, fluchen, suchen – glücklich sein

Zwischen Dünen, Meer und Geschichte: Scotland’s Golf Coast in East Lothian begeistert mit viel Tradition, tollen Golfclubs, freundlichen Menschen und wunderschönen Ausblicken. Eine Reise zu sich selbst.

Stand:

Wie kann etwas so Banales einen so komplett vereinnahmen? Wie kann es sein, dass man am Ende einer versemmelten Runde seine Schläger am liebsten im Wasserhindernis versenken und nie wieder auch nur das Wort Golf hören will? Nur um schon auf dem Weg nach Hause wieder zu überlegen, wann man die nächsten 18 Loch unterbringt.

Wer diesen Widerspruch verstehen will, muss ihn erleben. Am besten in Schottland. Dem Ursprungsland des Golfens.


Sechs Plätze in drei Tagen

Ich bin hergekommen, zum dritten Mal. Wieder East Lothian an die Scottish Golf Coast. Golf intensiv am intensivsten Ort für Golf – Schottland.

Unsere Unterkunft ist in Aberlady. Knapp 1150 Einwohner und doch im Umkreis von nur zwölf Minuten mit dem Auto befinden sich mit Longniddry, Craigielaw, Kilspindie, Haddington, Luffness, Gullane, Muirfield, Renessaince Club und Archerfield allein zwölf 18-Loch-Golfplätze.

Selbst wenn man nur die drei direkt am Ort liegenden Plätze nutzen würde, könnte man die gesamte Bevölkerung an einem Tag mit einer Runde Golf versorgen. Ich hab’s ausgerechnet! East Lothian hat nicht umsonst den Beinamen Scottish Golf Coast.

Es riecht nach Meer. Die Luft über dem Firth of Forth ist klar und frisch. Ein früher Morgenspaziergang mit Kaffee. Drei Tage für Golf. Die müssen voll genutzt werden! Es geht los mit:

Blick auf das erste Fairway vom Longniddry Golf Club

© Jens Beneke

Longniddry Golf Club 1921

Altes Gemälde mit Maria Stuart die Golf spielt und eine Gesellschaft von Damen und Herren um sich hat

© IMAGO/Gemini Collection

Maria Stuart, auch bekannt als Mary Queen of Scots, soll im Jahre 1567 in der Gegend um Longniddry Golf gespielt haben. Der Platz selbst wurde aber erst 1921 eröffnet.

Typisch für Plätze entlang der Küste haben wir eine steife Brise, die uns direkt vom ersten Abschlag an ins Gesicht bläst. Viele der alten Plätze haben keine Range, somit sind fast alle Runden ein Kaltstart. Ich habe Glück und der erste Ball flirtet zwar mit der rechten Ausgrenze, bleibt aber im Spiel. Bei Loch zwei dann Rückenwind. Super Treffer! Hui, wird der lang. Der zweite Schlag ist somit nicht mehr weit, landet auf dem Grün und nach knapp verpasstem Birdie, ein sicheres Par. So kompetitiv ich auch bin, heute geht es nicht um meinen Score.

Ein Grün mit Bäumen dahinter
Parkland und Links in einem - Longniddry Golf Club.

© Jens Beneke

Hier werden der Wind, der Platz und dessen hügelige Grüns nicht als Gegner angesehen, sondern als Mitspieler. Und das ist das Schöne: Man muss sich dem Spiel hingeben, mit Wind und Platz arbeiten. Dein Schwung und ein 100 Jahre altes Fairway. Kurz gesteckte Fahnen werden nicht mit Schlägen aufs Grün angespielt, zu hart ist der Boden. Wenn die Fahne vorne steckt, dann lande gerne fünf bis zehn Meter vorher und lasse Ball und Gelände den Rest erledigen. Nicht gegen, nur mit. Eine Metapher fürs Leben, für eine funktionierende Gesellschaft.

Es ist ein spannender Platz. Eine Mischung aus klassischem schottischen Links Course und einem Parkland. Für alle Nichtgolfer: Links sind die ursprünglichsten Golfplätze. Das Wort stammt vom altenglischen hlinc „Hügelland“ ab. Man spielt im Endeffekt in einer Dünenlandschaft. Die Hügel und der Wind bilden hier spezielle Konditionen. Parklands sind wiederum Plätze, die einer künstlichen Parkanlage ähneln. Häufig säumen Baumreihen die Fairways (der kurzgemähte Teil der Bahn).

Und weiter geht es nach nur 20 Minuten Fahrzeit mit:

Der Blick vom Abschlag auf der 9. Links der Firth of Forth und vor der Nase einen absoluten Traum von Golfplatz.

© Jens Beneke

North Berwick West Links 1832

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© IMAGO/Gemini Collection

Auf den Links von North Berwick wurde schon seit dem frühen 17. Jahrhundert Golf gespielt. Doch erst die Gründung des North Berwick Golf Club im Jahr 1832 markierte den Beginn des organisierten Golfsports auf den West Links.

Ein Bucketlist-Platz! Die Vorfreunde war groß und ich hatte Glück. Viele Plätze in Schottland haben die Anzahl der Startzeiten für Golftouristen reduziert. Mitglieder sind auf den beliebtesten Plätzen teilweise nicht mehr zum Spielen gekommen. Als Konsequenz mussten aber auch die Preise angezogen werden, damit die wegfallenden Einnahmen aus Greenfees (Spielgebühren für Nichtmitglieder) aufgefangen werden. Daher kostet eine Runde auf den West Links inzwischen 285 Pfund (rund 330€). Trotzdem waren die Startzeiten für Gäste aus aller Welt ausgebucht. Als Gast eines Mitglieds konnte ich jedoch spielen und das auch noch für 20 Pfund.

Auf dem Platz gilt ein Konstrukt, was es so in Deutschland (nach meiner Kenntnis) nicht gibt, in Großbritannien dennoch keine Seltenheit ist: Mehrere Clubs teilen sich ein Spielrecht auf einem Platz. Insgesamt drei Clubs sind es auf den West Links: Der North Berwick Golf Club (von 1832, der 13. älteste Golfclub der Welt), Tantallon Golf Club (1853) und der Bass Rock Golf Club (1873). Der North Berwick Ladies Golf Club (1888) wurde 2005 mit dem North Berwick Golf Club zusammengelegt.

Spielerinnen des North Berwick Ladies Golf Club im Jahr 1929 mit kurzer Spielpause vor einer der vielen Mauern auf dem Platz.

© IMAGO/Gemini Collection

Was für ein Platz! Klassische Links, am Meer, hügelige Grüns und Fairways, Topfbunker, Burns (Bachläufe) und viele alte Mauern. Diese Mauern sind auch ein häufiges Bild der Plätze hier in Schottland. Sie trennten früher Grundstücke auf den Links und sind mit den Jahren sowie den Erweiterungen der Plätze zu deren festen Bestandteilen geworden. Hier golft man mit voller Begeisterung. Man muss all seine Spielfähigkeiten und Kreativität mitbringen und braucht auch jeden der 14 Schläger. Dazu die Szenerie, der Blick über die Dünen aufs Meer und den Bass Rock.

Am Ende gilt auch am Nachmittag, was am Vormittag die Regel war. Es geht um das Erleben eines neuen Platzes, um das Aufsaugen von Tradition, Historie und das Gefühl zum Ursprung des Golfs zurückzukommen:

Blick ins Birdiebook des North Berwick Golfclub

© Jens Beneke

Pit – Das Loch, das den Charakter des Platzes sehr gut beschreibt. Enges Fairway, strategisch platzierte Bunker und vor dem Grün eine Mauer.

Ein Golfgrün mit einer Steinmauer davor

© Jens Beneke

Don’t argue with the wall - it’s older than you.

Simpler Hinweis auf der Seite des North Berwick Golf Club

Golfbunker mit Golfer vor dem Schlag

© Tommy Todd

Schottlands Bunker sind eine andere Liga. 42 Meter breit und 3 Meter tief beschützt dieses Monster das 17. Grün. Bogey, damit kann ich leben!

Clubhaus

© Jens Beneke

Nach einer Runde mit vielen tollen Geschichten meines Spielpartners und mal gutem sowie nicht so gutem Golf geht es ins Clubhaus.

Bierglas

© Jens Beneke

Bei einem Bellhaven Best philosophieren wir abschließend über die Runde. Was dieses Spiel ausmacht und wie dieses Spiel es doch schafft Leute zusammenzubringen.

Der Abend klingt aus. Rund zwanzig Kilometer gelaufen und natürlich die Schläger selbst getragen. Von wegen, Golf ist kein Sport!

Am nächsten Tag geht es weiter mit:

Blick von einer Teebox auf Fairway und Meer, ein aufgeteeter Golfball ist auch im Bild

© Jens Beneke

Craigielaw Golf Club 2001

Craigielaw liegt direkt neben Kilspindie, dem Kurs für den Nachmittag und ist von unserer Ferienwohnung in fünf Minuten erreichbar. Der Platz ist keine 25 Jahre alt und fügt sich doch wunderbar in die Gegend ein.

Nach Longniddry sind alle weiteren Plätze dieser drei Tage reine Linkskurse. Das ist ein anderes Spiel. Die Grüns sind knochenhart, speziell in Craigielaw und daher wird die Runde irgendwann mit Galgenhumor gefüllt.

Gute Schläge aufs Grün landen teilweise doch im Rough (hohem Gras), weil die schnellen, hügeligen Grüns von Craigielaw noch eine Stufe schärfer sind als alle anderen dieses Trips. Was solls, das Wetter ist top und ich bin hier ja nicht für Turniere und um mein Handicap zu verbessern. Über den Score sprechen wir, wie gehabt, besser nicht.

Golfgrün mit Bunkern davor. Ein Ball liegt links in einem der Bunker.

© Jens Beneke

Wie bekommt man den denn bitte daraus? Der Versuch den Ball auf Knien zu schlagen war zwar erfolgreich, aber nicht ausreichend. Der Ball schafft es nur fast bis über die Delle zwischen Bunker und Grün und rollt zurück. Frustrierter Doppelbogey. Egal! Golfplatz! Urlaub!

Eine schöne Runde bei tollem Wetter. Gutes und nicht so gutes Golf wechseln sich ab, aber so richtig mitreißen konnte mich der Platz nicht. Ein nicht rationales Gefühl, der Platz ist top. Hat viele Herausforderungen, fügt sich gut in die Landschaft ein und wird auch nie langweilig. Doch fehlt etwas. Tradition? Historie?

Nach kurzer Mittagspause geht es direkt um die Ecke weiter. Ein Platz auf den ich mich auch vorher schon sehr gefreut habe ...

Schild auf einem Stein. Es steht darauf: Celebrating 125 Years Playing on Kilspindie’s Glorious Links

© Jens Beneke

Kilspindie 1867

Schottland Golftrip, Fotos: Jens Beneke

© Jens Beneke

Der Platz von 1867 liegt direkt am Wasser, zwischen Craigielaw und dem Firth of Forth. Wundervolle Aussichten, eine leichte Steilküste und ein insgesamt eher kurzer Platz.

Von Loch 2 bis Loch 5 spielt man entlang des Meeres und denkt sich die ganze Zeit: „Jetzt bitte nur nicht rechts raushauen. Links halten! Ist ja immerhin auch ein Linksplatz.“ Ohne Schläge ins Wasser gehen die ersten Löcher vorbei und man genießt Golf, unerwartete Windstille und tolle Ausblicke.

Am fünften Grün treffe ich auf einen Spaziergänger mit Stativ und Kamera. Er ist zum Vögelknipsen hier. Wir unterhalten uns kurz und zur Verabschiedung gebe ich ihm noch den Hinweis, dass es heute nicht nur Vögel zu sehen gibt. Spaziergänger auf Golfplätzen, wieder etwas, das ich in diesem Ausmaß bisher nur auf der Insel erlebt habe. Der lokale Platz ist hier ganz häufig eben nicht etwas Elitäres, Abgegrenztes, sondern fügt sich in die Community ein.

Eine Robbe schwimmt im Meer

© Jens Beneke

Neben vielen Möwen und anderen Seevögeln schwimmen auch gern mal Robben entspannt im Wasser. Auf einem früheren Trip konnte ich sogar Delfine beobachten. Was sie wohl über die Menschen, die dem kleinen weißen Ball hinterherlaufen denken, bleibt leider ihr Geheimnis.

Kilspindie ist mit 5022 Metern Länge der kürzeste Platz der drei Tage, etwa 700 Meter kürzer als der nächste in der Reihe. Passend als Nachmittagskontrast zum längsten Kurs Craigielaw (6036 Meter).

Schottland Golftrip, Fotos: Jens Beneke

© Jens Beneke

Loch 8 ist ein schönes Par 3 bei dem man auf Risiko über den Strand zur Fahne oder mit Sicherheit links vom Grün zielen kann.

Schottland Golftrip, Fotos: Jens Beneke

© Jens Beneke

Auf dem Papier einfach, in der Realität kommt man ganz schön ins Grübeln. Schlag in den Bunker, Schlag aufs Grün, 2 Putts und Bogie. Da der Platz leer ist, schweift der Blick im Anschluss nochmal über das Wasser. Kopf frei. Entspannung.

Ja, es macht doch einen Unterschied. Die Plätze mit mehr Historie und Tradition erzeugen dann doch ein anderes Gefühl. Vielleicht weil man weiß, diese Plätze waren vor mir da und sie werden auch noch nach mir da sein. Die eigene Vergänglichkeit im Verhältnis zu einem Spiel, was in seinem Kern seit hunderten von Jahren gleich ist. Schlagen, fluchen, suchen und von vorn.

Blick vom zweiten Fairway in Kilspindie auf den Sonnenuntergang über den Firth of Forth.

© Jens Beneke

Schon etwas müde nach den ersten vier Runden der letzten Tage geht es auf Platz fünf und sechs. Porridge mit Bananen und Beeren, Kaffee und ab ins Auto.

Normalerweise bin ich jemand, der lieber Neues entdeckt, als Altes zu wiederholen. Der nicht immer zum gleichen Ziel reist, immer dieselben Plätze bespielen will. Ein Golfplatzsammler sozusagen. Ausnahmen gibt es nicht viele. Schottland und speziell die Plätze des letzten Tages dieses kurzen Golfmarathons gehören allerdings definitiv dazu.

UK, Scotland, North Berwick, Aerial view of beach in front of coastal town at sunset, North Berwick Scotland United Kingdom SMAF02672

© imago/Westend61/Scott Masterton

The Glen - North Berwick East Links 1906

Fairway eines Golfplatzes mit erhöhtem Green

© Jens Beneke

Vom ersten Loch an zeigt dieser Platz, wie viel in ihm steckt. Ein vermeintlich kurzes Loch mit knapp 300 Meter Länge. Das Grün liegt jedoch deutlich erhöht und somit ist der zweite Schlag blind. Sicheres Par. Ein guter Start.

The Glen auf den East Links von North Berwick geht im Hype um die West Links etwas unter. Doch dieser Platz ist ebenso faszinierend wie anspruchsvoll. Das Spiel hier ist wieder etwas anders. Es geht viel hoch und runter. Der Platz liegt zu großen Teilen auf einer felsigen Steilküste.

Es ist genau das, was den Platz zu einem Highlight macht. Man ist vor neue, andere Herausforderungen gestellt als bei vielen der anderen Plätze in der Gegend. Der Wind ist heute schwächer, aber kann auch hier sehr ins Spiel eingreifen. Wir sind weiterhin an der Küste unterwegs. Der Höhenunterschied von Fairway zu Grün auf dem ersten Loch ist beachtlich und erfordert einen blinden Schlag. Mit einem glücklichen Par beginnt der Tag gut.

Schottland Golftrip, Fotos: Jens Beneke

© Jens Beneke

Fast von jedem Loch gibt es spektakuläre Ausblicke. Der weite Blick übers Meer sowie der Blick über die Klippen zum Tantallon Castle lassen einen kurz vergessen, dass man in Schottland zu zügigem Spiel angehalten wird.

Schottland Golftrip, Fotos: Jens Beneke

© Jens Beneke

Loch 9 ist ein Par 3 mit 180 Metern. Aber wieder gibt es mindestens zehn Meter Höhenunterschied. Normalerweise 4er-Eisen, ohne Wind, bergab kommt der Griff zur 6. Die 5 wäre es gewesen. Der Ball landet zwar auf dem Grün, aber über zwölf Meter Putt bleiben zu überbrücken. Par!

Was für eine spaßige Runde. Meine Mitspieler wollen noch einen Drink nehmen, doch die Uhr tickt und ich muss schnell zum nächsten Platz.

Zurück zum Anfang, wenn man so will. Hier spielte ich 2015 auf meinem ersten Schottland Trip die erste Runde und es fühlt sich an wie ein Stückchen Heimkehr. Vertrautheit trotz sechs Jahren Abstinenz. Es geht nach ...

Golf Course photoshoot 950525/Dunbar GC, Scotland/Photo Mark Newcombe Dunbar GC, Scotland Hole by hole photoshoot Copyright: xMarkxNewcombex

© IMAGO/Visions In Golf/Mark Newcombe

Dunbar Golf Club 1856

Schottland Golftrip, Fotos: Jens Beneke

© Jens Beneke

Nach einem Start mit zwei langen Par 5, die Even Par mit Bogie und Birdie überstanden werden und einem kurzen Par 3 in Richtung Meer geht es durch eine alte Mauer direkt an die felsige Küste.

Die alte Sandsteinmauer ist eins der Markenzeichen des Platzes. Sie grenzte einen Wildpark ein und trennt heute die Bahnen 1, 2, 3 und 18 von der Nordsee und den restlichen 14 Bahnen. Sie sind erst seit einer Platzerweiterung von 1905 Teil des Platzes. Bis auf eine Verlängerung einiger Löcher im Jahr 2008 spielt man hier größtenteils den Platz, wie er seit 1924 existiert. Damals hatten James Braid (fünfmaliger Open Champion) and Ben Sayers Anpassungen vorgenommen. Aber auch Old Tom Morris hatte seine Finger im Spiel und arbeitete hier 1894 am Platz.

Schottland Golftrip, Fotos: Jens Beneke

© Jens Beneke

Bis zur 17 geht es ab Loch 4 die Küste rauf und runter. Zwischen alter Sandsteinmauer und Meer ist nicht viel Platz. Genug Platz für jeweils zwei Bahnen. Man muss aber genau spielen. Nicht meine Stärke. Heute komme ich aber gut durch.

Schottland Golftrip, Fotos: Jens Beneke

© Jens Beneke

Bunker, harte Fairways, Meer und in der Ferne ein Leuchtturm. Dunbar bei top Wetter macht einfach Spaß.

Vielleicht ist es meine eigene Geschichte mit diesem Platz. Weil meine ersten Runden in Schottland hier waren. Zehn Jahre ist das her. Vielleicht ist es das Gefühl, hier immer willkommen gewesen zu sein. Jedes Loch ist ein Wiedersehen und gleichzeitig beendet man es doch wehmütig. Bis in vier, fünf Jahren? Ich hoffe schneller, aber fürchte fast es könnte länger dauern.

2019 habe ich hier gelernt, was schnelles Spiel heißt. Ich habe mit einem Mitglied gespielt und gemerkt, wie schnell eine Runde tatsächlich gespielt werden kann. Es ist halt ein Sport. In Deutschland ist es häufig sehr gemütlich, häufig zu gemütlich für meinen Geschmack.

Nach dem Start der Backnine geht es zurück in Richtung Clubhaus, Stadt und Ziellinie des kurzen Golfmarathons der letzten Tage. Man saugt nochmal alles auf und will noch nicht, dass es aufhört. Wieder eine Lebensweisheit? Ein bisschen Carpe Diem ...

Schottland Golftrip, Fotos: Jens Beneke

© Jens Beneke

Der Tag neigt sich dem Ende. Die Stadt und das Ende der Runde kommen näher. Golf in Schottland. Golf an Schottlands Küste. Golf auf historischen Plätzen...

Ich bin müde, habe unerwartet etwas Sonnenbrand und bin doch glücklich. Sechs Plätze in 72 Stunden sind kein Erholungsprogramm, aber eine Erinnerung daran, was Golf sein kann: Natur, Tradition, Emotion und der Kampf mit den Elementen und sich selbst – Frust und Freude am schönsten Sport der Welt.


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