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Feuerwehreinsatz in Nantes.

© REUTERS/Stephane Mahe

Update

Feuer in Kathedrale von Nantes: Staatsanwaltschaft geht von Brandstiftung aus

Im französischen Nantes brach am Samstagmorgen ein Feuer in der berühmten Kathedrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul aus. 60 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Stand:

Der Großbrand in der Kathedrale im westfranzösischen Nantes ist nach Angaben der Feuerwehr unter Kontrolle. Die französischen Ermittler gehen von Brandstiftung aus. Der Schaden konzentriere sich auf die große Orgel, die wohl "vollständig zerstört" sei, sagte der Feuerwehrchef Laurent Ferlay bei einer Pressekonferenz vor der Kathedrale am Samstagvormittag.

Das Feuer in der gotischen Kirche war am frühen Morgen ausgebrochen, dutzende Feuerwehrleute waren gegen die Flammen im Einsatz.

Die Plattform, auf der die Orgel stehe, sei "sehr instabil" und drohe zu kollabieren, sagte Ferlay. Mit dem Großbrand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame im vergangenen Jahr sei das Feuer aber nicht vergleichbar, sagte er.

Die Staatsanwaltschaft hat nun Ermittlungen wegen möglicher Brandstiftung eingeleitet. Es seien "drei verschiedene Brandherde" in der gotischen Kirche festgestellt worden, sagte der Staatsanwalt Pierre Sennès der Nachrichtenagentur AFP am Samstag.

Erste Untersuchungen hätten jedoch keine Spuren eines Einbruchs in die Kirche gezeigt. Es wurde aber davon ausgegangen, dass die Arbeiten noch bis in die Nacht fortgeführt werden. Mit einem Kran sollten Medienberichten zufolge Überreste der verbrannten Orgel abgetragen werden, um an die letzten Glutherde zu gelangen.

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Die Diözese veröffentlichte Bilder der Schäden: Große Teile der Orgel waren in den Innenraum der Kirche gefallen. Die Orgel und auch ein großes Buntglasfenster aus dem 15. Jahrhundert seien komplett zerstört, teilte die Diözese mit. Auf den Bildern waren zudem ein schwarz ausgebrannter Schrank und großflächige Rußspuren an der Wand dahinter zu sehen. Die Feuerwehr sei am Morgen gegen 7.30 Uhr alarmiert worden, teilte die Diözese von Nantes mit.

Der Brand in der Kathedrale weckte in Frankreich Erinnerungen an das verheerende Feuer in der weltberühmten Pariser Kirche Notre-Dame vor mehr als einem Jahr. „Nach Notre-Dame steht die Kathedrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul im Herzen von Nantes in Flammen“, schrieb Staatschef Emmanuel Macron auf Twitter. Die Kirche sei ein „gotisches Juwel“.

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Frankreichs Premierminister Jean Castex bedankte sich bei den Feuerwehrleuten auf Twitter für ihren Einsatz. Den Menschen in Nantes wolle er seine Solidarität aussprechen, schrieb Castex. Er kündigte an, am Samstagnachmittag gemeinsam mit Kulturministerin Roselyne Bachelot und Innenminister Gérald Darmanin nach Nantes zu fahren, um den Schaden zu sehen.

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Der Bau der Kathedrale, die den Aposteln Peter und Paul gewidmet ist, begann im Jahr 1434. Hunderte Jahre später, am ersten Weihnachtstag 1891, wurde dann die vollendete Kathedrale geweiht.

In der Kathedrale von Nantes hatte es 1972 schon einmal einen Großbrand gegeben, bei dem das Dach des Gotteshauses schwer beschädigt wurde. Die Renovierungsarbeiten dauerten mehr als 13 Jahre.

2015 hatte es in einer anderen Kirche in Nantes gebrannt: Damals wurden Teile der Basilika Saint-Donatien aus dem 19. Jahrhundert zerstört. Die westfranzösische Großstadt hat insgesamt zwei Basiliken und eine Kathedrale. (AFP)

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