zum Hauptinhalt
Im Oktober 2021 gestartet: das politische Gesprächsformat „Wieprecht“ im RBB-Fernsehen.

© rbb/Thomas Ernst

Was der RBB unter Fernsehen versteht (1): Wieprecht verliert „Wieprecht“

RBB setzt erfolgreiche Gesprächssendung nicht fort. Dafür wird der Moderator in Wahlzeiten mit Sendungen zugeschüttet.

Dies vorneweg: Diese Maßnahme ist nicht Teil des RBB-Sparpakets, daran wird noch getüftelt. Trotzdem steht fest: Die politische Gesprächssendung „Wieprecht“ verschwindet aus dem RBB-Fernsehen, wie der Sender auf eine Tagesspiegel-Anfrage mitteilte: „Genau genommen wird ,Wieprecht’ nicht eingestellt, sondern nicht fortgesetzt, denn die Sendung war nur für ein Jahr projektiert.“ Die Verantwortlichen hätten gelernt, dass zehn Ausgaben im Jahr zu wenig seien, um das Format dauerhaft zu etablieren, „für eine höhere Frequenz fehlen uns die Mittel“.

(Sehr) ordentliche Quoten

Nicht etabliert? Der durchschnittliche Marktanteil der zehn Sendungen im Jahr 2022 lag bei 4,1 Prozent (Berlin: 5,6 Prozent; Brandenburg: 2,2 Prozent, das entspricht laut 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauern (Berlin: 45.500; Brandenburg: 14.500) pro Folge. Die erfolgreichste Sendung war am 18. Januar „Ist Frieden mit Putin möglich?“ mit 5,4 Prozent (Berlin: 5,7 Prozent; Brandenburg: 4,9 Prozent). Die Werte seien „für den Sendeplatz um 22 Uhr 15 Uhr (sehr) ordentlich“. Nicht etabliert?

Die nicht wenigen Fans müssen um Volker Wieprecht nicht bangen. Der RBB werde sich die hohe journalistische Kompetenz Wieprechts, die er insbesondere bei Interviews und Gesprächen ausspiele, weiter zu Nutze machen. Also wird der Journalist mit Sendungen zugeschüttet. Zum einen wird er weiter die aktuelle Sendung „rbb-spezial – der Talk“ gestalten.

Ende Januar 2023 wird Volker Wieprecht nacheinander sechs Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus „mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit und seinem Sprachwitz befragen“, freut sich der RBB. Unter dem Titel „rbb24 - Ihr Plan für Berlin“ wird Volker Wieprecht herausarbeiten, welche Vorstellung die Politikerinnen und Politiker von einer modernen und funktionierenden Bundeshauptstadt haben.

Und nicht zuletzt bleibt die „Abendschau“ Wieprechts journalistische Bühne. Er wird die Sendung in hoher Frequenz weiter moderieren und bei Radio Eins weiter auftauchen. Man muss sich Volker Wieprecht als Rampensau des Rundfunks Berlin-Brandenburg vorstellen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false