
© dpa / dpa/Jens Kalaene
Wie viel Transparenz muss sein?: Die „Krise im rbb“ geht weiter
Auf der Navigationsleiste von rbb24.de war der Reiter verschwunden - jetzt ist die „Krise im rbb“ wieder vertreten
Stand:
Als der Skandal-Tsunami über den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hereinbrach, reagierte der Sender in einer Hinsicht sehr cool. Auf der Startseite von rbb24.de tauchte der Reiter „Krise im rbb“ auf. Was dort, nicht zuletzt durch das Rechercheteam des Senders, eingestellt wurde, weitete sich zum Kompendium um die Affären der entlassenen Intendantin Patricia Schlesinger im Verbund mit der Geschäftsleitung und weiteren Beschäftigten aus.
Ein Sender macht sich ehrlich
Wie noch keine zweite öffentlich-rechtliche Anstalt macht sich der RBB über die Berichterstattung zum eigenen Haus ehrlich. Erkennbar wird, wie sehr und wie viele an transparenter Aufklärung interessiert sind. Und dann, aus heiterem Himmel, verschwand die „Krise im rbb“ von der Startseite von rbb24.de. Zufall, Unglück, Absicht - ist die Krise im RBB vielleicht vorbei, wurde sie abgesagt, beendet, gelöscht?
Der Unternehmenssprecher wurde aktiv und fand die „Krise im rbb“ wieder. Sie war versteckt unter dem Reiter „Wahl in Berlin“. Da suchte sie keiner, da fand sie keiner. Aber eine Erklärung wurde gesucht und gefunden. Die Navigationsleiste sei an sich nicht auf so viele Punkte ausgelegt „und müsste grundsätzlich überarbeitet werden, wir haben jetzt schon unterschiedliche Optiken je nach Endgerät“, heißt es. Kurzfristig sei eine neue Anordnung ausprobiert worden, die aber nicht funktioniert habe. „Daher ist es jetzt wie vorher.“
Man kennt das ja: Erst hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu. Die „Krise im rbb“ jedenfalls bleibt. Nicht schön, aber wahr: Mittlerweile ermitteln vier Institutionen von der Generalstaatsanwalt Berlin bis zum Untersuchungsausschuss im Brandenburger Landtag. Da kommt noch viel Stoff zusammen. Das Ende der Krise ist längst nicht erreicht.
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