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Krankenhäuser bekommen den Anstieg der Infektionszahlen wieder zu spüren.

© dpa / Marijan Murat

Aktuelle Pandemielage: Vermehrte Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an, auch die Arztbesuche wegen Corona-Infektionen nehmen zu. Aber es gibt auch positive Nachrichten.

In Pflegeheimen und medizinischen Einrichtungen kommt es vermehrt zu Corona-Ausbrüchen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) führt das auf die zuletzt deutlich gestiegene Zahl an Corona-Infektionen zurück. So gab es in der vergangenen Woche in medizinischen Einrichtungen wie Kliniken 220 (Vorwoche: 155) aktive Ausbrüche, in Alten- und Pflegeheimen waren es 413 (Vorwoche: 301).

Wie schon in den Wochen zuvor dürften laut einer Stichprobe fast alle Corona-Ansteckungen hierzulande auf die Omikron-Sublinie BA.5 zurückgehen. Seit Wochen liegen deren Anteile bei 95 bis 97 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zwar weiter, aber nicht mehr so stark wie zuvor.

So lag der Anstieg in der vergangenen Woche bei 28 Prozent. In der Vorwoche waren das noch 54 Prozent. Allerdings liefern die Inzidenzen nur ein unvollständiges Bild der Infektionszahlen.

Ein anderer Indikator ist, wie viele Arztbesuche es von Menschen mit einer Corona-Infektion und Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung gibt. Das waren in der vergangenen Woche etwa 400 000 - eine Woche zuvor etwa 280 000.

Weniger Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen

Die Zahl der ambulanten Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen insgesamt dagegen ist in der vergangenen Woche leicht gesunken. Es gebe aber mehr Arztbesuche wegen solcher Erkrankungen als im Vorjahr. Vor allem Rhinoviren, das Coronavirus und Influenzaviren führen laut RKI zurzeit zu diesen Arztbesuchen.

Patientenschützer fordern angesichts der stark gestiegenen Fallzahlen die Rückkehr der kostenlosen Corona-Bürgertests. Die Bundesregierung habe insbesondere aus Kostengründen das Testangebot „fahrlässig runtergefahren“, sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). „Damit wurde das aussagekräftige Corona-Radar abgeschaltet.“

Das RKI warnte davor, dass der Infektionsdruck jetzt im Herbst wieder deutlich zunehme. Das betreffe nicht nur Covid-19 sondern auch andere akute Atemwegserkrankungen. Gegen eine schwere Corona-Erkrankung sei die Impfung die beste Prävention.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will an diesem Freitag in Berlin eine neue Impf- und Corona-Kampagne vorstellten. Im Blick stehen besonders zweite Impf-Auffrischungen.

Trotz steigender Inzidenzen gibt es aber auch gute Nachrichten: In der Bevölkerung gibt es eine hohe Grundimmunität gegen das Coronavirus. 19 von 20 Menschen haben demnach einen Basisschutz.

Das lässt sich auf Impfungen und Infektionen zurückführen, wie die Zwischenergebnisse einer vom Bund geförderten repräsentativen Immunstudie hervorgeht, die das Bundesforschungsministerium am Donnerstag veröffentlichte. (dpa)

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