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Eine Bewohnerin eines Filderstädter Pflegeheims wird von einer Pflegerin betreut. (Symbolbild)

© dpa/Marijan Murat/Archiv

Durchschnittliche Eigenbeteiligung bei 2948 Euro: Kosten für Pflegeheime variieren regional mitunter kräftig

Wer eine Person in vollstationäre Pflege schickt, muss dafür viel bezahlen. Eine Studie offenbart nun, dass die Kostenbelastung in ländlich geprägten Regionen niedriger ausfällt als etwa in Städten.

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Bei den Kosten für Pflegeheime in Deutschland gibt es offenbar enorme regionale Unterschiede. Das geht aus einem bundesweiten Vergleich von fast 11.000 Pflegeheimen hervor, den das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) erstellt hat.

Auf Kreisebene ist die Pflege mit durchschnittlich rund 4079 Euro pro Monat im bayerischen Coburg am teuersten, wie aus der Stude hervorgeht. Dort sei der Wert allerdings durch eine einzelne Einrichtung verzerrt.

Auf dem zweiten Platz folgt Solingen mit 3737 Euro, dahinter Düsseldorf mit 3712 Euro. Am günstigsten ist demnach Wilhelmshaven mit 2288 Euro. Im bundesweiten Schnitt lagen die Kosten bei 2948 Euro.

„Die Kosten der vollstationären Pflege variieren regional stark“, lautet das Fazit der Untersuchung, die der Nachrichtenagentur Reuters vorab vorlag.

Sachsen-Anhalt (2456 Euro) weist die geringsten Eigenbeteiligungen auf, während die höchsten Kosten überwiegend in Nordrhein-Westfalen (3314 Euro) zu beobachten sind.

Die Unterschiede sind zudem durch ein starkes Stadt-Land-Gefälle geprägt. Dicht besiedelte Regionen wie Köln (3597 Euro) und Stuttgart (3427 Euro) seien von überdurchschnittlich hohen Kostenbelastungen gekennzeichnet.

In ländlich geprägten Regionen fallen die Eigenbeteiligungen hingegen oftmals unterdurchschnittlich aus. Ländliche Gebiete Ostdeutschlands wie das Jerichower Land in Sachsen-Anhalt (2321 Euro) schneiden deutlich günstiger ab.

Tarifpflicht als Kostentreiberin

Bestimmender Faktor für die Höhe der selbst zu tragenden Eigenbeteiligung sind den Angaben nach die pflegebedingten Kosten (EEE). Diese wiederum werden stark von Personalkosten geprägt.

„Die seit 2022 geltende Tarifpflicht hat die Löhne deutlich steigen lassen – das hat sich auch in den Pflegeheimkosten niedergeschlagen“, sagte IW-Experte Maximilian Stockhausen. Die Politik müsse prüfen, ob Mindestentgelte und Leistungszuschläge zielgerichtet wirkten oder nur zusätzliche Kosten verursachten.

Neben den Löhnen spielt auch der Mietpreis eine Rolle. In Regionen mit hohen Wohnkosten liegen die Preise für vollstationäre Pflege „signifikant höher“. Zudem hat auch die Größe der Heime einen Einfluss. „Denn die Kosten für den vollstationären Heimaufenthalt sind im Durchschnitt in größeren Einrichtungen niedriger“, hieß es.

Die Studie basiert auf der Auswertung von Preisdaten von insgesamt 10.820 vollstationären Pflegeheimen in Deutschland, die auf der Plattform „pflegelotse.de“ des Verbands der Ersatzkassen bereitgestellt werden. (Reuters)

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