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Gesundheit: Fingerabdruck

Winzige DNS-Spuren verraten den Täter – und den Vater

Hautschuppen, eingetrocknetes Sperma, ein Haar, das am Tatort zurückblieb: Geringste Mengen von Körperzellen genügen den Kriminalbiologen heute, um einen Täter zu identifizieren. Den „genetischen Fingerabdruck“ stellt dabei die DNS zur Verfügung. Winzige Spuren genügen für eine Analyse, weil eine geniale Methode, für die der Chemiker Kary Mullis 1993 den Nobelpreis bekam, eine Vervielfältigung ermöglicht. Bei der PolymeraseKettenreaktion (PCR) wird der Vorgang, mit dem Organismen ihre DNS kopieren, ins Reagenzglas verlegt und dort in Hochgeschwindigkeit erledigt. Jeder der komplizierten Arbeitsschritte führt zu einer Verdoppelung der Moleküle des Erbguts. Kriminalbiologen interessieren sich dabei nicht für Gene, sondern für die DNS-Abschnitte zwischen ihnen. Schon die Analyse von fünf charakteristischen Abschnitten der DNS genügt, um ein Profil zu erstellen, das nur einer von 100000 Getesteten aufweist. In der Gerichtsmedizin werden heute meist zwölf Bausteine getestet. Wie ein Strichcode auf der Milchpackung sind DNS-Typisierungen in der Lage, eine Person zu identifizieren, ohne damit Wesens-Merkmale zu erfassen. Die biologische Privatsphäre der Getesteten bleibt unangetastet. Auch für Vaterschaftstests wird das Verfahren angewandt. aml

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