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Fit trotz Epilepsie: Diese Sportarten eignen sich für Epileptiker
Sport beugt nicht nur allgemein Erkrankungen vor, sondern könnte auch das Auftreten epileptischer Anfälle verringern. Doch nicht jede Sportart ist zu empfehlen.

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Ein klassischer „großer“ epileptischer Anfall kann ein traumatisches Erlebnis sein – für die Angehörigen: Der bewusstlose Patient schlägt und tritt um sich, hat Schaum vor dem Mund und beißt sich die Zunge blutig. Die Angehörigen sind maximal verunsichert und der Patient durch sie am Ende auch.
War es der erste Anfall, müssen verschieden Ursachen ausgeschlossen werden – etwa ein Tumor. Oft findet man nichts. Dann gilt es, durch passende Medikamente die Wahrscheinlichkeit weiterer Anfälle zu senken.
Und es gilt, das Leben mit der Epilepsie neu zu sortieren: Die verunsicherten Patienten trauen sich oft aus Angst überhaupt nichts mehr zu. Auch keinen Sport. Er könnte ja einen weiteren Anfall auslösen. Kann er? Ganz im Gegenteil: Es gibt Hinweise, dass Sport die Wahrscheinlichkeit weiterer Anfälle nicht steigert, sondern eher senkt.
Mannschaftssportarten sind ideal – allein Schwimmen ein No-Go
Hinzu kommt natürlich, dass Sport die Gesundheit fördert. Dass der komplette Verzicht über Jahre oder Jahrzehnte fatale Folgen haben kann: für Herz und Kreislauf, für Muskeln und Bewegungsapparat, für Stoffwechsel und Hormone. Entscheidend ist allerdings, die richtige Sportart zu finden.
Und das ist ganz einfach: Grundsätzlich ist alles erlaubt, das im Falle eines plötzlichen Anfalls nicht gefährlich wird. Ausdauersportarten wie Joggen oder Wandern sind kein Problem. Auch Mannschaftssportarten wie Fuß- oder Volleyball, Badminton oder Tanzen sind unproblematisch. Im Gegenteil: Im Falle eines Anfalls sind Ersthelfer sofort vor Ort – gut wäre es allerdings, Mitspieler oder Trainer vorher einzuweihen – und Sofortmaßnahmen zu besprechen.
Ein Problem ist etwa Schwimmen. Wenn der Patient im Wasser das Bewusstsein verliert, kann er ertrinken – im freien Wasser, aber auch im Schwimmbad. Niemals allein! Aber auch in Begleitung bleibt ein Restrisiko. Das gilt auch für Paddeln, Rudern oder Segeln. Hier kann man das Risiko durch spezielle Schwimmwesten verringern. Aber auch hier: niemals allein!
Grundsätzlich ist Sport gut – auch für Epileptiker. Im Gespräch mit dem Neurologen oder Hausarzt lassen sich die Risiken abwägen. Der Verzicht auf Sport ist nicht nötig!
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