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Eine kolorierte transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme von Partikeln des Affenpockenvirus

© dpa/NIAID

Zweiter Nachweis in Deutschland: Schule in NRW bleibt wegen neuer Mpox-Variante vorsorglich geschlossen

Distanzunterricht statt Lernen in der Schule. Für Schüler einer Förderschule in der Nähe von Köln sehen so die letzten Tage vor den Ferien aus. Grund sind mehrere Mpox-Fälle im Kreis.

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Als Vorsichtsmaßnahme nach dem Auftreten der neuen Variante des Mpox-Virus bei zwei Kindern bleibt eine Schule in der Nähe von Köln geschlossen. Die Schüler einer Förderschule in Rösrath erhalten bis einschließlich Freitag Distanzunterricht, wie der Rheinisch-Bergische Kreis am Montag mitgeteilt hatte. Diese vorbeugende Maßnahme gelte damit bis zu den Weihnachtsferien, die in Nordrhein-Westfalen bis zum 6. Januar reichen.

Die Räume der Schule blieben geschlossen, um enge Kontakte zwischen den Schülerinnen und Schülern und somit eine weitere eventuelle Verbreitung von Mpox zu verhindern, begründete der Kreis den Schritt. Das Gesundheitsamt und die Schulleitung hätten sich nach intensivem Austausch mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und weiteren Fachinstitutionen mit Blick auf die besonders zu schützende Schülerschaft zu der vorbeugenden Maßnahme entschlossen.

Familie mit Infektion in Quarantäne

Zuvor war eine Infektion mit der neuen Variante des Mpox-Virus, der sogenannten Klade 1b, bei vier Mitgliedern einer im Rheinisch-Bergischen Kreis wohnenden Familie nachgewiesen worden. Darunter sind zwei Kinder. Die Familie ist in Quarantäne. Bislang sei der Krankheitsverlauf mild. Nach Bekanntwerden der Infektionen habe das Gesundheitsamt Kontaktpersonen auch aus dem schulischen und beruflichen Umfeld ermittelt und informiert.

Im Oktober war erstmals eine Infektion mit der neuen Mpox-Variante Klade Ib bei einem Mann in Köln nachgewiesen worden, nachdem dieser laut Behörden von einer Afrikareise zurückgekehrt war. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Montag gab es in der Zwischenzeit keine weitere Nachweise in Deutschland.

Die Gefährdungslage für die breite Bevölkerung sei weiterhin als „gering“ einzuschätzen, erklärte das für die Bekämpfung ansteckender Krankheiten in Deutschland zuständige Institut am Montag in Berlin. „Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich.“ Das RKI beobachte die Situation weiterhin genau und werde seine Einschätzungen laufend anpassen.

Mpox ist keine neue Krankheit, sie ist bereits seit Ende der 50er Jahre bekannt. Sie verursacht Fieber, Muskelschmerzen und pockenähnliche Pusteln auf der Haut. In den meisten Fällen verläuft sie laut Behörden mild. Seit etlichen Monaten breitet sich auf dem afrikanischen Kontinent jedoch massiv die neue Variante Klade 1b aus, die als aggressiver und gefährlicher gilt.

Erst vor etwa drei Wochen bestätigte die Weltgesundheitsorganisation wegen der angespannten Lage in Afrika erneut die höchste Alarmstufe, die sie im August aktiviert hatte. Demnach handelt es sich bei Ausbreitung von Klade 1b um eine „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“. Die zuletzt am stärksten davon betroffenen Länder waren Kenia sowie Burundi und Nigeria.

Gegen Mpox gibt es zugelassene Impfungen, die auch nach etwaiger Ansteckung möglich sind. Früher war die Krankheit unter dem Namen Affenpocken bekannt. Vor der Ausbreitung der neuen Variante kursierten bereits andere Formen wie Klade IIb. Diese Variante breitete sich seit Mitte 2022 in einer weltweiten Infektionswelle aus und erreichte auch Deutschland. Bis heute werden laut RKI weiter vereinzelte Ansteckungen mit IIb verzeichnet, Tote gab es bisher nicht. (dpa/AFP)

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