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Immer mehr Fettleibigkeit: Jeder neunte Berliner ist zu dick
Große Unterschiede in den einzelnen Kiezen. Insgesamt seien 380.000 Menschen in der Hauptstadt stark übergewichtig. Zunahme der Fälle auch in Brandenburg.
Stand:
Jeder neunte AOK-Versicherte in Berlin ist stark übergewichtig. Damit hätten 35 Prozent mehr Menschen eine Adipositas-Diagnose als noch vor zehn Jahren, berichtete die AOK Nordost am Mittwoch in der Hauptstadt unter Berufung auf Daten aus ihrem neuen Gesundheitsatlas. Am häufigsten komme Fettleibigkeit dabei im Ortsteil Oberspree im Bezirk Treptow-Köpenick vor: Dort war fast jeder Fünfte (19,1 Prozent) adipös.
Deutlich besser schnitt der Kiez rund um die Immanuelkirchstraße im Prenzlauer Berg ab. Dort hatten nur rund sechs Prozent der AOK-Versicherten die Diagnose einer starken Übergewichtigkeit.
Wie die Krankenkasse weiter mitteilte, hat das Problem starken Übergewichts berlinweit zugenommen. Erhielten im Jahre 2011 noch rund acht Prozent der AOK-versicherten Berlinerinnen und Berliner eine entsprechende Diagnose, waren es 2021 schon rund elf Prozent. Berlinweit sei von etwa 380.000 Betroffenen auszugehen.
Auch im benachbarten Brandenburg hat die AOK mehr Fälle von krankhaftem Übergewicht registriert. Jeder achte AOK-Versicherte habe dort inzwischen eine Adipositas-Diagnose. Dies sei ein Anstieg um 41 Prozent innerhalb von zehn Jahren.
Die Krankenkasse forderte unter dem Eindruck der Zahlen verbindliche Reduktionsziele für den Fett- und Zuckergehalt von Lebensmitteln. Aber auch Betriebe, Kitas und Schulen seien gefordert, mehr gegen Adipositas zu tun. Von Adipositas Betroffene hätten ein rund doppelt so hohes Risiko, an Rückenschmerzen, Depressionen, Asthma und der Lungenkrankheit COPD zu erkranken.
Die Zahlen sind laut AOK annähernd repräsentativ, da die AOK Nordost eine der größten Krankenkassen in Berlin sei. (epd)
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