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Sport trotz Nebel und Kälte: Darum ist Bewegung im Winter noch gesünder als im Sommer
Das Winterwetter verleitet dazu, gesunde, sportliche Gewohnheiten schleifen zu lassen. Das wäre gleich in mehrerlei Hinsicht schade, sagt unser Autor.

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Heute Morgen war es fünf Grad kalt. Und durch den für die Jahreszeit typischen Bodennebel konnte man nur wenige Meter weit sehen. Kein Wetter, um sich gut gelaunt aufs Fahrrad zu schwingen.
Eher ein Tag, an dem der Weg in die Praxis im Auto sehr viel komfortabler wäre. Genau der Tag, um gute Vorsätze zu ignorieren. Um gesunde Gewohnheiten zusammenbrechen zu lassen. Aber ist es wirklich zu kalt für Fahrrad, Jogging- oder Wanderschuh?
Zunächst fällt auf, dass Sport in der Kälte anstrengender wird. Denn in der Lunge muss sich die eingeatmete Luft erst erwärmen. Deshalb wäre es besser, durch die Nase zu atmen, und so die Luft schon beim Einatmen zu befeuchten und auf die richtige Temperatur zu bringen. Das aber geht beim Sport kaum. Wärme verliert der Körper auch über die Haut, vor allem am Kopf – wogegen Tuch oder Mütze zwar helfen. Trotzdem kostet das Energie.
Andererseits ist ein erhöhter Kalorienverbrauch nicht unwillkommen. Letztlich führt Sport im Winter zu einem beschleunigten Abbau der Fettpolster.
Wenig Licht macht nicht nur chronisch müde, es kann auch zu einer leichten „Winterdepression“ führen.
Magnus Heier, Kolumnist
Hinzu kommt: Regelmäßige Bewegung im Freien – sei es Radfahren, Joggen oder auch nur Spazierengehen – stärkt offenbar das Immunsystem, Erkältungen werden seltener. Vielleicht ist es wie beim kalten Duschen: Der Temperaturwechsel stimuliert das Immunsystem und stärkt es dadurch.
Zu guter Letzt fehlt gerade im Winter die Sonne. Licht steuert das Schlafhormon Melatonin – wenig Licht macht nicht nur chronisch müde, es kann auch zu einer leichten „Winterdepression“ führen. Dabei ist nicht das Licht selbst das Problem (auch bei wolkenverhangenem Himmel ist es hell genug). Es ist das menschliche Verhalten, im Winter nicht nach draußen zu gehen – und drinnen ist es auch bei viel Kunstlicht erheblich dunkler als draußen. Sport an der frischen Luft kann auch in dieser Hinsicht Abhilfe schaffen.
Regelmäßige Bewegung im Freien ist gut für Muskeln und Knochen, für Herz und Kreislauf, für das Immunsystem und letztlich auch für die Psyche. Gerade jetzt ist der Zeitpunkt, sommerliche Gewohnheiten beizubehalten – bis es wieder wärmer wird und darüber hinaus. Bleiben Sie „auf dem Laufenden“.
Alle bisher erschienenen Folgen der Kolumne „Im weißen Kittel“ finden Sie auf der Übersichtsseite.
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