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Die Gründe für zunehmende Ängste sindvielfältig. Dazu zählen genetische, neurobiologische und psychische Faktoren wie traumatische Kindheitserlebnisse.

© dpa/Jonas Walzberg

Stress und Familienkonflikte erhöhen Risiko: Krankenkasse KKH verzeichnet starken Anstieg bei Angststörungen

Bundesweit leiden 5,5 Millionen Menschen an einer Angststörung. Vor allem in Sachsen werden immer mehr Menschen mit der Krankheit diagnostiziert. 

Stand:

Die Krankenkasse KKH sieht einen starken Anstieg bei Angststörungen. 2023 waren bundesweit rund 5,5 Millionen Menschen betroffen, wie die KKH am Dienstag in Hannover auf Basis einer Hochrechnung mitteilte. Im Vergleich zu 2008 sei dies ein Anstieg von rund 77 Prozent. Damals wurde bei 3,7 Prozent der KKH-Versicherten eine Angststörung diagnostiziert. 2023 lag der Anteil bereits bei 6,5 Prozent.

Den höchsten Anstieg verzeichnete die KKH zwischen 2008 und 2023 mit einem Plus von rund 111 Prozent in Sachsen. In Hessen stieg der Wert mit einem Plus von 62 Prozent am wenigsten. Dafür hat Berlin mit 8,1 Prozent den höchsten Anteil an diagnostizierten Angststörungen. Den niedrigsten Anteil gibt es laut Daten der Kasse mit 6,5 Prozent in Nordrhein-Westfalen.

Die Gründe für zunehmende Ängste seien vielfältig. Dazu zählten genetische, neurobiologische und psychische Faktoren wie traumatische Kindheitserlebnisse. Risiken seien aber auch chronischer Stress, andauernde berufliche Belastungen oder Familienkonflikte.

„Jeder Mensch hat manchmal Angst. Das ist ganz natürlich“, erklärte Aileen Könitz von der KKH. Solange sie sich in einem gesunden Bereich bewegten, könnten sie hilfreich sein, um Risiken richtig einzuschätzen. Bestimme die Angst aber immer mehr den Alltag und lasse sich nicht mehr kontrollieren, könne sie zu einer großen Belastung werden.

Das treffe vor allem auf Menschen zu, die eine geringere Widerstandskraft hätten. Daraus könne eine generalisierte Angststörung entstehen, bei der sich Ängste nicht mehr auf bestimmte Situationen oder Dinge beschränkten. „Sich ständig zu ängstigen, ist auch emotional und körperlich sehr erschöpfend“, fügte Könitz hinzu. Sie warnte vor depressiven Verstimmungen, Konzentrations- und Schlafstörungen. (AFP)

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