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Ehec steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli und bezeichnet bestimmte krankmachende Stämme dieses im Darm vorkommenden Bakteriums (Symbolbild).

© dpa/Christian Charisius/Archiv

Verbindung zu Infektionen im Nordosten unklar: Fleischproduzent ruft Zwiebelmettwurst wegen Ehec-Gefahr zurück

Das von der Rückrufaktion betroffene Produkt war in elf Bundesländern erhältlich. Ob eine Verbindung zum Ausbruch des Erregers in Mecklenburg-Vorpommern besteht, wird geprüft. Dort gibt es bereits 17 Fälle.

Stand:

Im Fall der Infektionen mit dem Darmkeim Ehec vor allem in Mecklenburg-Vorpommern wird ein Zusammenhang mit einer Lebensmittelwarnung eines Fleischverarbeitungsbetriebs im thüringischen Schleiz geprüft.

Wie am Wochenende bekannt wurde, gab es dort eine Rückrufaktion für das Produkt Schleizer Zwiebelmettwurst, weil in einer Charge Ehec-Bakterien entdeckt worden waren. Hinweise auf eine Verbindung zwischen diesem Vorgang und den Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern lagen aber zunächst nicht vor.

Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales in Rostock vom Freitag war die Zahl der Ehec-Fälle dort bis dahin auf 17 gestiegen. Ehec-Informationen waren in den vergangenen Tagen auch aus Belgien gemeldet worden.

Von dem Ausbruch des Erregers Enterohämorrhagische Escherichia coli (Ehec) in den Landkreisen Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald sind bislang vor allem Kinder zwischen einem und 15 Jahren sowie einige Erwachsene betroffen.

Einige der Kinder litten an einem hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS), das zu Nierenversagen und neurologischen Störungen führen kann. Die Kinder mussten teilweise auf Intensivstationen behandelt werden. Bei einem Teil der Betroffenen handelte es sich demnach um Urlauber.

Die Quelle der Infektionen war weiterhin unklar. Die von der Rückrufaktion betroffene Zwiebelwurst war nach Angaben des Unternehmens in Baden-Württemberg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen erhältlich.

Vom Verzehr der Wurst wird dringend abgeraten. Kunden können die Zwiebelmettwurst laut Mitteilung im Handel abgeben und bekommen ihr Geld zurück.

In Deutschland hatte es 2011 einen schweren Ehec-Ausbruch mit einigen tausend teils schwer Erkrankten und mehr als 50 Toten gegeben.

Der Darmkeim breitete sich damals mit Gemüsesprossen aus. Es war die bis dahin größte Ehec-Epidemie in Deutschland und - gemessen an den HUS-Fällen – der größte weltweit dokumentierte Ausbruch. (AFP, dpa)

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